Am Aschermittwoch, 17. Februar 2021, endete eine Karnevalssession, wie wir sie bislang nicht kannten. Das Pandemiegeschehen mit seinem unberechenbaren Auf und Ab gab den Takt vor. Ein Fest - dessen Besucherzahlen die Millionengrenze überschritten hat, das durch Nähe, Gesang, Schunkeln, Anarchie und Ungehemmtheit bestimmt ist - war angesichts Corona-Schutzverordnungen und Hygienekonzepte gezwungen, neue Formen zu finden.Die Einschnitte für diese lebendige Tradition sind wirtschaftlich, inhaltlich und organisatorisch tiefgreifend wie nur wenige andere Ereignisse seit 1823: Noch nie in seiner fast 200-jährigen Geschichte musste der Kölner Karneval vor einer Krankheit, einer Pandemie, zurückweichen.Mit drei Kölner Fotografen begibt sich Autor Philipp Hoffmann ganz nah an die Orte und Akteure des Karnevals der Session 2020/2021. Das Buch "Alaaf auf Abstand. Bilder einer anderen Session" zeigt mit ausdrucksstarken Fotografien und bildgewaltigen Reportagen intime Momente, spontane Freude, aber auch die Schattenseiten des Pandemiekarnevals. Es sind ungewohnte Momente, die historisch keine Vorbilder haben und zum Nachdenken anregen - über ein immaterielles Kulturerbe, das auf seinem Weg zwischen Tradition und Moderne durch ein Virus zu einem Moment des Innehaltens gezwungen wurde.