Über vierzig Jahre nach seinem Tod, gehört Albert Camus (1913-1960) noch immer zu den bedeutendsten Intellektuellen unserer Zeit. Der amerikanische Politik- und Literaturwissenschaftler Stephen Eric Bronner beleuchtet Camus' Leben und literarisches Schaffen im Spannungsfeld von Politik und Kunst.Bronners Interesse gilt speziell dem Ethiker, dem 'Moralisten' Camus. Er porträtiert diesen Intellektuellen im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik mit einem entschiedenen und scharfsinnigen Blick auf die gegenwärtige Intelligenz, die pendelt zwischen dem zynischen Relativismus einer absterbenden Postmoderne und herrschendem Konservatismus.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
War Camus ein Moralist, oder macht ihn nur der Autor dieser Studie dazu? Sabine Fröhlich äußert in einer insgesamt wohlwollenden Kritik zu diesem Porträt leise Zweifel am politischen Bild, das der amerikanische Intellektuelle Stephen Bronner von Camus entwirft. Einerseits unterstütze Bronner Camus' politische Ethik, andererseits kritisiere er Camus' Verständnis von Politik, die ihn nicht als "Mittel zur Veränderung bestehender Verhältnisse", sondern nur als "Rohstoff zur Gewinnung ethischer Normen" interessiert hätte. Was Fröhlich aber an diesem Buch stört, ist eine politische Einvernahme Camus' durch Bronner, der Munition für eigene politische Kämpfe mit heutigen Dekonstruktivisten und Relativisten suche. In seinem "Trommelfeuer der Begriffe", so kritisiert Fröhlich, gehe die "kreative Zwiespältigkeit im Werk Camus' unter".
© Perlentaucher Medien GmbH
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