Seit den 1980er-Jahren sind die Künstler Albert Oehlen und Julian Schnabel auf beiden Seiten des Atlantiks dabei, die Malerei mit konzeptionellen Strategien, wechselndem Malstil und überraschendem Einsatz von Materialien zu hinterfragen und neu zu erfinden. Heute, im Jahr 2018, verknüpfen die seit drei Jahrzehnten befreundeten Künstler ihre aktuellen Positionen und ihre gemeinsame Vergangenheit in einer Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Max Hetzler Berlin. Neben großformatigen Gemälden und kleineren Papierarbeiten sind zwei gegenseitige Porträts zu sehen: Albert Oehlen in einem übergroßen, kirchlichen Gewand auf einem geradezu barock anmutenden Bild von 1997, und Julian Schnabel auf einem Sofa in reinen Grautönen, mit Hinblick auf die aktuelle Ausstellung gemalt. In den gezeigten neueren Arbeiten überlagert Oehlen mit großer Leichtigkeit Formen und Farben, die an seine frühen abstrakten Bilder Mitte der 1980er-Jahre erinnern. Schnabel malte damals mitunter auf Ölplanen, undauch jetzt arbeitet er mit vorgefundenen Stoffen: Abdeckungen von mexikanischen Marktständen, die ihre eigenen Geschichten und Farbakzente mitbringen. Der Künstler malt darüber große gestische Formen, die Landschaften, Blumen oder Figuren evozieren. Im Essay des Kunsthistorikers Christian Malycha wird diese besondere Begegnung detailliert ausgeleuchtet, während der Maler Glenn Brown mit seinem Text eine wahre Liebeserklärung an das Werk der beiden Kollegen ausspricht.
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