Der Theologe, Philosoph, Musiker und Arzt Albert Schweitzer (1875 - 1965) bekannte sich zu einem freienChristentum, das für die Freiheit von dogmatischen Formeln und Lehrsätzen eintritt, das bei der Auslegung derBibel konsequent die Methoden der Geschichts- und Literaturwissenschaftanwendet und für das intellektuelleWahrhaftigkeit sowie eigenständiges Denken unverzichtbar sind. Mit Schweitzers eigenen Worten gesagt: "Das freie Christentum hat die große Aufgabe, den Menschen die Überzeugung zu geben und zu erhalten, dass Denkenund Religion nicht unvereinbar sind, sondern zusammengehören. Jede tiefe Religiosität wird denkend, jedeswahrhaft tiefe Denken wird religiös."Albert Schweitzer beurteilte das freie Christentum geradezu als eine"Notwendigkeit für christliche Kultur" und blickte voraus auf eine Evolution des Christentums in dieser Richtung. Der Band "Albert Schweitzer und das freie Christentum " enthält exegetische, theologiegeschichtliche, systematisch-theologische, religionsphilosophische und praktisch-theologische Beiträge von Markus Aellig, Claus Günzler, Helmut Langel, Wolfgang Erich Müller, AndreasRössler und Werner Zager. Er steht in engem Zusammenhang mit dem von Dorothea und Werner Zager verfassten viel beachteten Buch "Albert Schweitzer - Impulse für ein wahrhaftiges Christentum", das 1997 im NeukirchenerVerlag erschien.