Das Katalogbuch zur Münchner Retrospektive umspannt die gesamte Entwicklung von Alberto Giacometti's die sich über ein halbes Jahrhundert bis zu seinem Tod im Jahre 1966 erstreckt. Die auf ganzseitigen Bildtafeln gezeigten Abbildungen der rund 150 Exponate - sie stammen vor allem aus der Fondation Maeght in Staint-Paul, aus dem Besitz der Priser Kunsthändlerfamilie Maeght sowie aus großen europäischen Museen und Galerien - werden begleitet von einer ausführlichen Biographie sowie einführenden und vertiefenden Beiträgen zur Persönlichkeit und künstlerischen Identität Giacomettis. Rudolf Koella befaßt sich in seinem Beitrag mit dem Frühwerk, das von Cezanne und insbesondere von Hodler beeinflußt war, bis zu jener erschreckenden Vision des Neunzehnjährigen, die er selbst als "Riß in der Wirklichkeit" empfand und die seine eigenwillige künstlerische Sehweise fortan prägen sollte. Giacomettis gespaltenes Bild der Realität ist auch das Thema des Beitrags von Wieland Schmied, der das Schwergewicht vor allem auf das Schaffen der Nachkriegszeit legt. Jean-louis Prat beschreibt Giacomettis Präsenz in der Fondation Maeght, einem Hauptschauplatz seiner Kunst. Beschlossen wird der Band durch eigene Texte des Künstlers und eine ausführliche Bibliographie.