Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 10,00 €
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Ein authentisches Zeitzeugnis der deutschen Internethysterie 1999/2000 Zu Tausenden wollten Unternehmer und Anleger an der Börse das große Geld machen. Sie investierten viel. Allen Warnungen zum Trotz. Kühnste Träume schienen wahr zu werden. Aber nur für kurze Zeit - dann kam die Krise ... Andreas Lindenberg war als Mitbegründer und Vorstand eines vielversprechenden Internetunternehmens mittendrin im sagenhaften Boom der New Economy. Nüchtern und realistisch legt er Ihnen jetzt seinen Erfahrungsbericht über eine Wirtschaftsphase vor, in der hohe Kurse nur durch noch höhere Kurse übertroffen…mehr

Produktbeschreibung
Ein authentisches Zeitzeugnis der deutschen Internethysterie 1999/2000
Zu Tausenden wollten Unternehmer und Anleger an der Börse das große Geld machen. Sie investierten viel. Allen Warnungen zum Trotz. Kühnste Träume schienen wahr zu werden. Aber nur für kurze Zeit - dann kam die Krise ... Andreas Lindenberg war als Mitbegründer und Vorstand eines vielversprechenden Internetunternehmens mittendrin im sagenhaften Boom der New Economy. Nüchtern und realistisch legt er Ihnen jetzt seinen Erfahrungsbericht über eine Wirtschaftsphase vor, in der hohe Kurse nur durch noch höhere Kurse übertroffen wurden und realistische Unternehmensbewertungen völlig verpönt waren. Endlich erfahren Sie in einem faszinierenden Erlebnisbericht, wie es wirklich war: Der Gang an die Börse, die Rolle der Konsortialbanken und Analysten, eine zu hohe Cash-Burn-Rate als Folge einer verfehlten Wachstumsstrategie, zunehmende Spannungen auf Vorstandsebene und schließlich der Fall der Aktie in den Be reich der Penny Stocks. Andreas Lindenberg selbst verlor als Aktionär die unglaubliche Summe von über 25 Millionen Euro. Die ganze unglaubliche Geschichte vom Aufstieg, Fall und Überlebenskampf eines Neuer Markt-Unternehmens aus erster Hand.
Autorenporträt
Der Diplommathematiker Andreas Lindenberg gründete sein erstes Unternehmen bereits 1989. Zehn Jahre später wurde es mit der WWL Internet AG verschmolzen, die er als Mitbegründer und Vorstand am 15. Juli 1999 an den Neuen Markt führte. Am 31.1.2001 schied Andreas Lindenberg aus eigenem Willen aus und leitete als Aufsichtsrat in den folgenden vier Monaten den Turn Around ein.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.01.2002

Buch im Blick
ANDREAS LINDENBERG: Albtraum Neuer Markt. 286 Seiten. FinanzBuch Verlag, München, 2002.
Am Tag nach dem Börsengang war alles anders: Auf einmal redeten alle nur noch von der Aktie. Der Preis, nun ein „öffentliches” Unternehmen zu sein, war hoch – nicht nur im wörtlichen Sinn. Wie ein „unsichtbarer Keil” spaltete der Börsengang das Unternehmen, der einst familiäre Charakter löste sich auf. Der Druck von außen nahm spürbar zu, von Investoren und Kunden, aber auch von innen, von den eigenen Mitarbeitern. Während Wettbewerber wie die Kabel New Media AG oder die Pixelpark AG eine Akquisition nach der anderen verkündeten, musste man bei der WWL feststellen, dass man sich zu spät um den Aufbau einer professionellen Investor-Relations-Abteilung gekümmert hatte, die den Markt mit positiven Unternehmensnachrichten füttert. Beinahe wöchentlich riefen Aktionäre und Investoren an, um nach den Fortschritten der eigenen Akquisitionskampagne zu fragen: Man müsse doch mal etwas von der WWL hören!
Wir schreiben das Jahr 1999. Am Neuen Markt ist das Kursfest in vollem Gang, ein Start-up folgt dem anderen an die Börse. Die Börse erscheint für viele junge Unternehmen als die beste Möglichkeit, um zu expandieren: „Wir waren oft der allgemeinen Aufbruchstimmung am Internetmarkt ausgeliefert. Nicht wir kontrollierten den Markt, sondern er uns”, resümiert Lindenberg, einer der Gründer des Nürnberger Internetdienstleister, WWL Internet AG.Einst galt das Unternehmen als heißer Wert am Neuen Markt, doch mit der Talfahrt der New Economy riss es auch die WWL in den Abgrund. Derzeit dümpelt der Kurs der Aktie um die Ein-Euro-Grenze.
Mit Albtraum Neuer Markt dokumentiert Lindenberg den Aufstieg und Fall seines einstigen Unternehmens bis zum Wendepunkt im letzten Jahr. Er gibt als Akteur und als unmittelbar Betroffener einen „Einblick in die Hinterzimmer der New Economy” im Geflecht von Banken, Investoren, Analysten und Beratern. Und schnell wird deutlich: Die WWL ist nur ein Beispiel für viele der gefallenen Börsenstars. So oder so ähnlich könnte es sich auch bei Kabel New Media, Intershop oder bei PopNet zugetragen haben. Doch Lindenberg reicht die allgemeine Euphorie der letzten Jahre nicht als Entschuldigung. Er sucht Erklärungen, warum die Warnsignale im Unternehmen übergangen wurden.
Lindenbergs Kritik richtet sich dabei gegen die aufkommende „Selbstbedienungsmentalität”. Er berichtet von Vorständen, die einen zu „sorglosen Umgang mit dem Firmenvermögen pflegten” und von frisch eingestellten Mitarbeitern, deren erster Weg zum Autohändler führte, um den Dienstwagen abzuholen: „Die New Economy rechtfertigte scheinbar völlig neue Gesetze, und mit einer gewissen Überheblichkeit und Arroganz genehmigten sich Vorstände, die sich eitel im Glamour der aufschauenden Öffentlichkeit sonnten, weitere Kostenfaktoren: In ihrem Umfeld schossen Mitarbeiterstellen mit klangvollen, nichts sagenden Anglizismen als Positionsbezeichnungen wie Pilze aus dem Boden.”
Lindenberg zeigt den Konflikt vieler Unternehmer, die mangels Selbstvertrauen „so genannte Manager” an Bord holen, die letztlich den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Und ehe er sich versieht, findet sich der Gründer im eigenen Unternehmen in der Rolle des Querulanten wieder. Insofern ist Lindenbergs schnell geschriebener Erfahrungsbericht eine Verarbeitung des Geschehenen und der eigenen Fehler, der dem Leser aber anschaulich vor Augen führt, was sich hinter den glitzernden Fassaden der einst so viel versprechenden New Economy abgespielt hat.
Stefan
Siegfried
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr