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Im Hafen von Marseille steht die Zeit still. An der äußersten Mole liegt die Aldebaran fest, deren Reeder Konkurs gegangen ist. An Bord drei Männer. Sie leisten Widerstand, wollen sich nicht damit abfinden, den Frachter zu verlassen. Wohin sollen sie auch gehen? Abdul Aziz, der Kapitän, ist Libanese, Diamantis, sein erster Offizier, Grieche. Der Funker, der lebenslustige Nedim, ist aus der Türkei. Während sie ohne wirkliche Hoffnung darauf warten, wieder auslaufen zu können, beginnen sie zu reden, diese Seemänner, die sich ans Schweigen gewöhnt haben. Sie reden um ihr Leben, erzählen sich ihre…mehr

Produktbeschreibung
Im Hafen von Marseille steht die Zeit still. An der äußersten Mole liegt die Aldebaran fest, deren Reeder Konkurs gegangen ist. An Bord drei Männer. Sie leisten Widerstand, wollen sich nicht damit abfinden, den Frachter zu verlassen. Wohin sollen sie auch gehen? Abdul Aziz, der Kapitän, ist Libanese, Diamantis, sein erster Offizier, Grieche. Der Funker, der lebenslustige Nedim, ist aus der Türkei. Während sie ohne wirkliche Hoffnung darauf warten, wieder auslaufen zu können, beginnen sie zu reden, diese Seemänner, die sich ans Schweigen gewöhnt haben. Sie reden um ihr Leben, erzählen sich ihre Vergangenheit, Geschichten von Frauen, die auf sie warten oder die sie verloren haben, von Kindern, die sie nicht haben aufwachsen sehen, von Eltern, von deren Tod sie in der Ferne erfuhren, von Ländern, die sie nicht vergessen können. Um sie herum Marseille, Stadt des Exils, Schmelztiegel. Auf ihren Landgängen erforschen sie den Hafen, die Bars, tauchen ein ins vibrierende Leben. In dieser Stadt voller Erinnerungen suchen sie ihre Zukunft.
Autorenporträt
Jean-Claude Izzo wurde 1945 in Marseille geboren und war lange Journalist. Erst mit fünfzig schrieb er seinen ersten Kriminalroman Total Cheops, der sofort zum Bestseller wurde. Die Fabio-Montale-Trilogie zählt zu den großen Werken der internationalen Kriminalliteratur. Jean-Claude Izzo starb im Januar 2000.
Rezensionen
Beifall von Lesern und Kritikern
Der französische Schriftsteller Jean-Claude Izzo hat schon mit seiner Marseille-Trilogie um Fabio Montale äußerst ungewöhnliche Kriminalromane verfasst, die Leser und Kritiker gleichermaßen begeisterten.
Nun hat der Unionsverlag ein weiteres seiner Werke vorgelegt: Aldebaran.
Und wiederum handelt es sich um einen Roman, der sich in kein Schema pressen lässt und dessen Krimihandlung noch mehr als in den Montale-Krimis in den Hintergrund gerät.
Leben, das aus den Fugen gerät
Die drei Seeleute Abdul Aziz, Diamantis und Nedim lassen den Leser an ihren bewegten Leben teilhaben, die Laufe der Handlung immer mehr aus den Fugen geraten.
Die drei Perspektiven aus denen der Roman erzählt wird, erfordern zwar eine gewisse geistige Beweglichkeit des Lesers, machen die Sache aber umso reizvoller. Trotzdem ist "Aldebaran" keine leichte Lektüre und ganz bestimmt kein Buch für "zwischendurch". Izzo und seine Protagonisten fordern die volle Aufmerksamkeit, ein bedingungsloses Einlassen auf Marseille und die unterschiedlichen Lebensgeschichten. Die Belohnung: ein ungewöhnlicher Roman, der schonungslos und sehr offen von harten Zeiten, Fehlern und dem rauen Leben berichtet, ohne dabei aber in die Sentimentalität abzugleiten.
Beeindruckender Roman, der nachdenklich macht
Der "Kriminalfall", sofern man ihn überhaupt so nennen kann, da zu keiner Zeit versucht wird, ein Verbrechen zu lösen, beginnt erst in der zweiten Hälfte und entfaltet sich erst in einem packenden Finale.
Die Bilanz am Ende: zwei der drei Seeleute sind tot, es gibt noch einige weitere Tote, aber für den dritten Seemann scheint die Situation nicht mehr ausweglos wie zu Beginn, es gibt Hoffnung auf ein neues Leben.
Ein beeindruckender Roman des leider früh verstorbenen Franzosen, der sehr nachdenklich macht.
(Kathrin Hanik, www.krimi-forum.de)

»Izzo liebte diese Stadt mit einer Sinnlichkeit, die sich von der ersten Seite an auf den Leser überträgt. "Aldebaran" ist ein atmosphärisch dichter und hochdramatischer Roman über die Suche nach Identität und die Ausweglosigkeit des eigenen Daseins.«
(Deutschlandfunk 16.05.02)

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»Seine Sätze sind so fiebrig wie das Klima Marseilles, atemlos und unbarmherzig. Ein Buch zum Schmecken und Riechen, ein Buch zum Lieben.« Andrea Tratner Neue Presse