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Robin Lane Fox Werk gilt in der englischsprachigen Welt als die meistgelesene und bestgeschriebene Darstellung Alexanders des Großen und seiner Zeit. Ausgezeichnet mit mehreren Preisen für seine Erzählkunst, beschreibt der Autor mit beispielloser Eindringlichkeit die leidenschaftliche Begeisterung des großen Makedonen für die Welt Homers und seiner Helden: Als neuer »Achill«, rücksichtslos, hochfahrend und voller Tatendrang, unterwarf Alexander Ägypten und besiegte die Perser. Als er im Alter von nur 34 Jahren starb, hinterließ er ein Reich, das sich weit über die Grenzen der bis dahin…mehr

Produktbeschreibung
Robin Lane Fox Werk gilt in der englischsprachigen Welt als die meistgelesene und bestgeschriebene Darstellung Alexanders des Großen und seiner Zeit. Ausgezeichnet mit mehreren Preisen für seine Erzählkunst, beschreibt der Autor mit beispielloser Eindringlichkeit die leidenschaftliche Begeisterung des großen Makedonen für die Welt Homers und seiner Helden: Als neuer »Achill«, rücksichtslos, hochfahrend und voller Tatendrang, unterwarf Alexander Ägypten und besiegte die Perser. Als er im Alter von nur 34 Jahren starb, hinterließ er ein Reich, das sich weit über die Grenzen der bis dahin bekannten Welt erstreckte.
Zum erstenmal europäisierte der belesene Schüler des Aristoteles den Orient und schuf so die Voraussetzungen für eine griechischhellenistische Weltkultur, die bis heute nachwirkt. Robin Lane Fox deutet griechische und römische Quellen auf neue Weise und verarbeitet wichtige archäologische Erkenntnisse. Auf der Grundlage ägyptischer, babylonischer, persischer und indischer Quellen erzählt der Autor von Alexanders Begegnungen mit fremden Menschen, Ländern und Kulturen.

Der Kinofilm »Alexander der Große« vom Regisseur Oliver Stone hatte im Dezember 2004 Premiere.
Robin Lane Fox war bei den Filmaufnahmen als Berater, Autor und Darsteller beteiligt.

Autorenporträt
Robin Lane Fox, geboren 1946, ging in Eton zur Schule und studierte Alte Geschichte und Altertumswissenschaften an der Universität Oxford, wo er bis 2014 am New College lehrte. Als leidenschaftlicher Gärtner schreibt er eine regelmäßige Kolumne für die 'Financial Times' über Garten- und Landschaftsgestaltung. Außerdem ist er ist ein hervorragender Reiter und Pferdekenner - was ihm zum besonderen Verständnis der antiken Kavallerie verhalf. Auf den Spuren Alexanders ist er von Griechenland bis nach Indien gereist. Für seine bei Klett-Cotta erschienene Biographie über Alexander den Großen ist er mit dem angesehenen Duff-Cooper-Preis ausgezeichnet worden. Für 'Augustinus' wurde er 2016 mit dem Wolfson History Prize geehrt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2004

Auf seinen Reisen ließ er weder Impulse noch geopolitische Revolutionen anbrennen
Drehbuch zu einem weihnachtlichen Monumentalfilm: Robin Lane Fox legt die gründlich revidierte Fassung seiner glänzenden Biographie über Alexander den Großen vor

Den Pappschuber dieses Buches ziert das Plakat zu Oliver Stones Alexander-Film, der diese Woche in unsere Kinos kommt: Colin Farrell frontal mit entschlossener Miene, hinter sich einen Wald aus den gefürchteten Langspießen der makedonischen Infanterie, das Ganze im fahlen weiß-bräunlichen Farbton eines attischen Grabgefäßes, dies vielleicht ein subversiver Hinweis auf die Endlichkeit auch noch des größten Lebens - in der Sicht der Antike eine ertragbare Endlichkeit, wenn nur die Kunde vom Geleisteten nie aufhörte. Wissenschaftliche Historie, Literatur und Film sind gleichermaßen legitime Weisen, die Vergangenheit zum Sprechen zu bringen und sie so zu unserer Geschichte zu machen, und Robin Lane Fox ist ein Grenzgänger zwischen allen dreien.

Der Gelehrte diente Stones Filmteam nicht als das allzuoft sehr knappe Feigenblatt des gelegentlich konsultierten "Beraters", sondern er war monatelang am Set und spielt - passionierter Reiter, der er ist - sogar eine kleine Rolle als Kavallerieoffizier. Ein Buch zum "Making of" aus seiner Feder soll in Kürze erscheinen. Doch wie auch immer der Film ausfallen wird: Streift man den Schuber des vorliegenden Bandes ab, erscheint auf dem Deckel ein Ausschnitt aus dem bekannten Schlachtmosaik aus Pompeji, wie es viele wissenschaftliche Alexanderbiographie ziert.

Diese hier gehört zu den besten. Denn der Film ist keineswegs die erste Begegnung von Lane Fox mit dem Makedonenkönig. Mit siebenundzwanzig Jahren - Alexander gründete in diesem Alter am Jaxartes gerade die östlichste der Städte, die seinen Namen trugen, und hatte nur noch sechs Jahre zu leben - legte der Oxford-Absolvent 1973 sein erstes Buch vor, das ein Jahr später auch eine deutsche Ausgabe erlebte. Da diese zahlreiche Mängel aufwies, ist die Neuausgabe nun gründlich revidiert und enthält neben einem lesenswerten Nachwort von Wolfgang Will zu antiken und modernen Alexanderbildern auch ein ausführliches neues Vorwort des Autors.

Lane Fox hat seine Biographie vor allem dadurch zu einem kongenialen Buch gestalten können, weil er richtig gesehen hat, daß der Historiker bisweilen die Welle reiten und nicht brechen muß. Die Welle, das ist in diesem Fall Alexanders konsequente Selbststilisierung zur perfekten Reinkarnation eines homerischen Helden. Mythische Heroen hatten bei jeder Gelegenheit ihre Bestheit zu erweisen, auszutesten und an stets größeren Herausforderungen zu messen, und gerade der nüchternste und verläßlichste der erhaltenen antiken Alexanderhistoriker, Arrian, verweist regelmäßig auf dieses habituelle Verlangen des Erben von Achill. Bei einem Akteur, der sich im Mythos wähnte, konnte dann aber selbst die Wirklichkeit nicht anders als "bigger than life" sein: die Abstammung göttlich, die Taten singulär, die Aussprüche zum Behalten, die gesehenen Länder und Völker unermeßlich und märchenhaft. Die Kunde von Alexander enthielt somit bereits im Moment des Entstehens ihre eigentümliche Farbe, und es kann so auch nur im Einzelfall und versuchsweise gelingen, in der Überlieferung das bare Faktum von der Überhöhung zu trennen.

Dies gehört zum kritischen Routinegeschäft des Historikers. Sonderlich befriedigend fallen solche rationalisierenden Dekonstruktionen indes meistens nicht aus, weil sie trennen, was zusammengehört. Lane Fox hat das intuitiv erkannt und entfaltet seine quellen- und sachkritische Gelehrsamkeit fast ausschließlich in dem überreichen, freilich von Fehlern und Idiosynkrasien nicht freien Anmerkungsapparat am Ende. Der Lesetext aber bietet den ungeteilten Alexander, dessen Mythos einen wesentlichen Teil seiner Geschichte ausmacht, dabei nicht nur die Taten der Hauptfigur, sondern auch das ganze Panorama der Phänomene und Wirklichkeiten, die sich im Laufe des Zuges eröffneten, breit und in leuchtenden Farben ausmalend. Die Detailbesessenheit in der Schilderung bildet den Kosmos des Unerhörten, nie zuvor Gesehenen ab, wie es sich den Teilnehmern in jenem ungeheuer beschleunigten Jahrzehnt vom Aufbruch nach Asien im Jahre 334 bis zum verlustreichen Rückmarsch durch die Gedrosische Wüste 325 darbot. Herodoteische Neugierde ist für diesen Gegenstand in der Tat vielleicht angemessener als systematische Erörterungen. "Institutionen langweilen mich; an strukturgeschichtliche Betrachtungen glaube ich nicht", so das Credo im Vorwort. Lieber übersetzt Lane Fox die Systemanalyse in Aperçus über monarchische Arkanstrategien: "Unter den Makedonen pflegte ein König, der, um sicherzugehen, abwartete, sich selbst als erste Leiche vorzufinden."

Indem er die Selbsthervorbringung Alexanders als neuen Achill ernstnimmt, findet Lane Fox zugleich einen Ausweg aus dem Dilemma jedes Biographen vormoderner Figuren, nämlich bis zu der Stelle, "wo alle diese Momente ihren Quell, ihren Impuls, ihre Norm haben" (Droysen), gar nicht vordringen zu können, weil Akteuren und Beobachtern seinerzeit komplexe Motivierungen und Persönlichkeitsstrukturen als solche gänzlich unbekannt waren. Droysen hatte als Kompensation für diesen Mangel in der Charakterzeichnung einer Figur, den einfach kreativ auszugleichen allein dem Poeten erlaubt sei, die wirkmächtigen Folgen "ihres Verhältnisses zu den großen geschichtlichen Entwicklungen, ihres Anteils an überdauernden Leistungen oder Schöpfungen" beschworen. Lane Fox dagegen benötigt einen weltgeistigen Beruf Alexanders für diesen Zweck nicht, denn Alexander als Demiurg seines eigenen Mythos genügt dem Biographien als unmittelbarer Zugang zur Seele des Porträtierten.

Ein anderer Vorzug ist sehr viel pragmatischerer Natur. Lane Fox vermag aus dem Reservoir einer kolonialen Tradition zu schöpfen. Diese schärfte seinen Blick für die schier unglaublichen Marsch- und Gefechtsleistungen der Truppen sowie die Dimension der geopolitischen Revolution, die der Alexanderzug auch war. Indem er den Wegen und Pässen, die Alexanders Heer zwischen Mittelmeer und Indus einst benutzt hat, und den Stämmen und Völkern, denen es begegnet ist, in den Quellen wie in der Landschaft nachspürt, vergegenwärtigt er das Abenteuer im doppelten Sinn. Sich außerdem so stark auf die Perspektive zumal der unterworfenen Perser einzulassen und die Orientalisierung Alexanders, der als Herrscher über ein Vielvölkerreich 323 ausgerechnet in Babylon starb, nicht als Zeichen von Dekadenz abzuwerten, erscheint heute zwar unauffälliger als bei Erscheinen des Buches, bleibt aber eine bedeutende Leistung.

Dieser Alexander ist weder Geschäftsführer des Weltgeistes, der den Hellenismus einläutet und damit einen Schoß für das Christentum schafft, noch Visionär multikultureller Völkerverbrüderung, er ist aber auch kein Alkoholiker, paranoider Tyrann oder pathologischer Totschläger, wie er zumal in Arbeiten aus jüngerer Zeit vorgestellt wurde. Lane Fox hat vielmehr eine glänzend geschriebene Synthese der biographischen Modelle Goethes und Hegels vorgelegt. Dieser Alexander ist am Ende das Produkt derjenigen Welt, die er selbst so machtvoll gestaltet hat.

UWE WALTER

Robin Lane Fox: "Alexander der Große". Eroberer der Welt. Aus dem Englischen von Gerhard Beckmann. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2004. 807 S., 50 Abb., geb., 29,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Die revidierte Fassung von Robin Lane Fox' "faszinierender" Biografie Alexanders des Großen findet durchaus die Gnade bei Wilfried Nippel. "Wer Freude an einer breit ausgemalten Geschichtserzählung hat, wird bestens bedient", schreibt er. Fox konzentriere sich vor allem auf das Leben und die Taten seines Helden, den er ohne Scheu bewundert. Fox sehe in Alexander einen Helden nach Homers Zuschnitt, einen "neuen Achill". Ebenso positiv wie die Person sieht er die Motive des Heerführers. Fox unterstellt Alexander einen Plan zur Integration der makedonischen und persischen Eliten, und glaubt, dass die Ausbreitung der griechischen Zivilisation ein "Segen" für die eroberten Regionen war. Was Nippel in der Erzählung fehlt, sind einige "strukturgeschichtliche Erörterungen" jenseits der Person Alexanders. Probleme wie die Logistik der Feldzüge oder die immer schwieriger werdende administrative Durchdringung des Riesenreiches werden zwar oft erwähnt, aber "nicht systematisch erörtert", tadelt der Rezensent.

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"Die durch Gelehrsamkeit gezügelte Begeisterung teilt Fox mit Johann Gustav Droysen ...

Anders als Droysens Buch in der 2. Aufl. (1877), ist Fox´ Werk in der Bearbeitung nicht schwerfälliger geworden. Er ist nicht dem Ehrgeiz erlegen, allzu viel von dem einen oder anderen, was man zusätzlich oder genauer wissen kann, in seine Erzählungen einzuarbeiten. Wissenschaftlich zuverlässig ist diese dennoch ..." -- Jürgen Busche, die tageszeitung, tazmag, 5.2.2005

"... beste britische Geschichtsschreibung. Die obligatorische Gelehrsamkeit, die die griechischen und römischen Quellen zusammen mit ägyptischen, babylonischen, persischen und indischen Quellen auswertet und auch neuere archäologische Erkenntnisse einbezieht, wird mit leichter Hand dargeboten, seriös und unterhaltsam, nicht zuletzt witzig, wo der Stoff das zulässt, immer spannend ohnehin." -- Ludger Lütkehaus, Badische Zeitung, 24.12.2004

"Was für ein Buch. ... Allein auf seine stilistische Brillanz zu verweisen, griffe zu kurz. Dem englischen Gelehrten gelingt es, ein ungemein faszinierendes Porträt des Makedonen und seiner Zeit zu zeichnen. ... So entsteht ein farbenprächtiges Gemälde der Begegnungen Alexanders mit fremden Menschen, Ländern und Kulturen." -- Stefan Rebenich, Süddeutsche Zeitung, 23.12.2004

"Lane Fox hat vielmehr eine glänzend geschriebene Synthese der biographischen Modelle Goethes und Hegels vorgelegt. Dieser Alexander ist am Ende das Produkt derjenigen Welt, die er selbst so machtvoll gestaltet hat." -- Uwe Walter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2004

"... Ein toller Leseschmaus." -- Berthold Seewald, Die Welt, 18.12.2004

"Doch von allen Alexandern, die seit dem Tod des Eroberers das Licht der Welt erblickt haben, ist dies der stürmischste und romantischste, der neugierigste und der farbigste - ein idealer Plot für einen Film." -- Prof. Dr. Walter Eder, DAMALS, Dezember 2004

Im Dezember auf der Sachbuchbestenliste von Süddeutscher Zeitung und NDR

"Rechtzeitig zum Start des Films "Alexander der Große" von Oliver Stone erscheint die faszinierende Biografie des Oxford-Historikers Robin Lane Fox in einer neuen Ausgabe." -- Wilfried Nippel, Die Zeit, Literaturbeilage, November 2004

"Eine unverzichtbare Orientierung für meinen Film - grundlegend und zugleich höchst spannend." -- Oliver Stone, Regisseur des Films "Alexander der Große", seit 23. Dezember in den Kinos
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»Was für ein Buch. ... Allein auf seine stilistische Brillanz zu verweisen, griffe zu kurz. Dem englischen Gelehrten gelingt es, ein ungemein faszinierendes Porträt des Makedonen und seiner Zeit zu zeichnen. ... So entsteht ein farbenprächtiges Gemälde der Begegnungen Alexanders mit fremden Menschen, Ländern und Kulturen.« Stefan Rebenich, Süddeutsche Zeitung, 23.12.2004 Stefan Rebenich Süddeutsche Zeitung 20041223