Über keinen wurden mehr Biographien verfasst als über Alexander. Die bekannten Werke der Antike waren z.B. die von Arrian und Plutarch. Die erste der modernen Wissenschaft war jene von Droysen die man immer noch getrost als die Lesbarste bezeichnen kann. Das heutige 'Standardwerk' der kritischen
Geschichtswissenschaft ist die Biographie von Robin Lane Fox oder das etwas kürzere Buch von Nicholas…mehrÜber keinen wurden mehr Biographien verfasst als über Alexander. Die bekannten Werke der Antike waren z.B. die von Arrian und Plutarch. Die erste der modernen Wissenschaft war jene von Droysen die man immer noch getrost als die Lesbarste bezeichnen kann. Das heutige 'Standardwerk' der kritischen Geschichtswissenschaft ist die Biographie von Robin Lane Fox oder das etwas kürzere Buch von Nicholas Hammond. Gerade das Buch von Hammond ist moderne Geschichtswissenschaft pur, wo die überlieferte Mannschaftstärke des alexandrischen Heeres kritisch überprüft wird, was auf den Leser sehr öde wirken kann.
Wirklich empfehlen würde ich heute dem interessierten Leser aber dieses neue Buch von Alexander Demandt, weil es im Gegensatz zu Fox und Hammond die 'hagiographischen' Anekdoten bewußt nicht ausklammert sondern erwähnt und auch erklärt. Demandt beschreibt damit nicht nur den Alexander der dem ranke'schen Ideal (wie es wirklich war) nahekommt, sondern auch den Alexander der in den überlieferten Geschichten und Anekdoten bis in unsere Gegenwart - vorzugsweise in den Schulbüchern - hineinwirkt. Das ist nicht nur farbenreich und interessant, sondern auch informativ hinsichtlich der Geschichtsbilder der verschiedenen Epochen welche die Heroengeschichten solcherart hervorgebracht haben. Insgesamt ist damit ein spannendes, dickes und lesenswertes Buch herausgekommen, welches den abendländischen Bildungsschatz über das Thema 'Alexander der Große' ausbreitet.