Spielfelder des Spieleerfinders Alexander Randolph
Leider ist er schon einige Jahre tot (+2004) und lebt doch weiter in vielen bekannten aber auch unbekannten Spielen für Kleine und Große: Alexander Randolph. Vielfach als „Altmeister des Spiels“ betitelt, weil man sein Wirken, sein Wesen, seine
Erfindungen würdigen möchte, die wegweisend und wichtig für die Entwicklung des Brett- und…mehrSpielfelder des Spieleerfinders Alexander Randolph
Leider ist er schon einige Jahre tot (+2004) und lebt doch weiter in vielen bekannten aber auch unbekannten Spielen für Kleine und Große: Alexander Randolph. Vielfach als „Altmeister des Spiels“ betitelt, weil man sein Wirken, sein Wesen, seine Erfindungen würdigen möchte, die wegweisend und wichtig für die Entwicklung des Brett- und Gesellschaftsspiels waren.
Das Buch versucht wie im wohl berühmtesten Spiel des Spielerfinders und gewissermaßen Kosmopoliten Randolph - Twixt – die andere Seite seines in den letzten Jahren in Venedig wohl auf der Sonnenseite stattfindenden Lebens darzustellen. Doch vielleicht ist es auch lediglich ein „Rösselsprung“ durch das aufregende und stets suchende Leben des so stillen und zurückhaltenden Mannes, der mit eben diesem Rösselsprung eine grundlegende Erfahrung gemacht hatte und ihn an seinen Stationen in Japan, Italien oder Amerika stets begleitete.
Der Autor des Buches, Philippe Evrard, hat 15 Jahre lang bis zum Ableben Randolphs in vielen Gesprächen mit ihm eine Art Biographie des Spielmenschen erstellt, die beginnend mit dem Vorwort des jahrzehntelangen Freundes Herbert Feuerstein einige wichtige Spielstationen aufzeigt, stets in dem so spannenden Mix aus persönlicher, privater Nähe und spielerischen Überraschungen.
Dass es das nun gedruckte Portrait Randolphs gibt, ist der engen Verbundenheit seiner Freunde mit ihm, Johann Rüttinger und Kathi Kappler – zwei von drei in der Szene durchaus nicht minder bekannte „Magier“ und Spielende – und deren kleinem Verlag „Drei Hasen in der Abendsonne“ aus dem fränkischen Uehlfeld zu verdanken, die zu einem nicht unwesentlichen Teil mithalfen und mithelfen, das Andenken an den durchaus bedeutenden Spieleautor aufrecht zu erhalten. Sie lieferten auch zahlloses Bildmaterial und gestalteten das Buch.
Das Blättern wird zu einem ganz eigenen Erlebnis, denn ein wenig wird die oftmals so stille und ein wenig unantastbare Aura des Erfinders des Spieleerfinders durch die zurückhaltende Farbgestaltung und insbesondere das bei den biografischen Kapiteln verwendete graublau getönte Werkdruckpapier wie als vorüber wehender Hauch feucht-melancholischer Atmosphäre Venezianischer Gassen und Kanäle nachvollziehbar.
Unbestritten ist Alex Randolph einer der wichtigsten Spieleautoren jemals, nicht nur weil er als Begründer der Spieleautorenzunft plötzlich gewissermaßen einen Berufsstand kreierte, sondern es war sein Spiel, sich für die Anerkennung von Spieleautoren als Kulturschaffende einzusetzen und sie im Bewusstsein von Spieleliebhaberinnen und Spielern zu verankern.
Das Buch lässt teilhaben an dem Lebenskern und –inhalt des Alexander Randolph, Erfinder der ewig bleibenden Spiele Twixt, Tempo kleine Schnecke, Rüsselbande, Inkognito, Hol’s der Geier oder auch Sagaland und vielen anderen mehr.
(c) 8/2012, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.