Alexander Rodchenko trug als Wortführer der "INCHUK"-Gruppe um Wladimir Tatlin mit seinen Bildern, Skulpturen und Architekturentwürfen entscheidend zur Entwicklung der abstrakten Kunst bei. Diese Monografie zum plastischen Werk Rodchenkos präsentiert eine Vielzahl von Arbeiten des russischen Konstruktivisten, die sich grob in drei Gruppen unterteilen lassen: Zum einen die frühen abstrakten Skulpturen aus dem Jahr 1918, in denen der Künstler die geometrischen Flächen aus seinen Bildern "verräumlichte" und flächiges Material, Pappe oder Sperrholz zusammensetzte. Seine frei in den Raum zu hängenden Arbeiten bilden eine im Anschluss daran entstandene, zweite Serie von Konstruktionen: Diese luftigen, durchbrochenen Geflechte aus gleichartigen, geometrischen Konturen waren bewegliche, also kinetische Skulpturen, die man auch die ersten Mobiles genannt hat. Eine dritte Gruppe stellen Rodchenkos Aufbauten aus Standard- Vierkanthölzern dar, die um 1920 entstanden und zu seinen Lebzeiten nie öffentlich gezeigt wurden. Diese Skulpturen aus rauen Holzmodulen, die an Art brut erinnern, demonstrieren die universale Gültigkeit der Prinzipien zur Formenorganisation, nach denen die Konstruktivisten ihre Gemälde entwickelten.
Ausstellung: Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 7.4.- 12.5.2002
Ausstellung: Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 7.4.- 12.5.2002