Von der bisherigen Forschung unbeachtet geblieben ist die Förderung der Künste und Architektur in Russland durch aufgeklärte, hochgebildete und international agierende Persönlichkeiten des Hochadels, der hohen Beamtenschaft sowie der Großindustrie seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der bedeutendste Sammler und Mäzen der russischen Aufklärung, Alexander S. Stroganov, bereiste auf seiner Grand Tour Westeuropa und studierte in Genf und Paris, wohin er in den 1770er Jahren zurückkehrte. Dort knüpfte er enge Kontakte zu den Vertretern der europäischen Aufklärung, zu Künstlern und Gelehrten. Erstmals beschreibt der vorliegende Band umfassend Sammlertätigkeit und Mäzenatentum dieses Amateur des arts, verfolgt seine Bauprojekte und untersucht seine für die Entwicklung der russischen Künste wegweisenden Reformprogramme als Präsident der Petersburger Akademie der bildenden Künste sowie als Leiter der staatlichen Pietre-Dure-Manufakturen.