"Ich hatte seit meiner ersten Jugend den glühenden Wunsch nach einer Reise in entfernte Länder." Reiselust, unstillbarer Wissensdurst - und eine Energie, die für zwei Leben gereicht hätte: Alexander von Humboldt war der größte Reisende und berühmteste Wissenschaftler seiner Zeit. Der "wahre Entdecker Amerikas" kletterte auf die höchsten Vulkane, befuhr unbekannte Flüsse, erkundete Flora und Fauna exotischer Länder, beflügelte Zeitgenossen wie Goethe und Darwin und stand im Austausch mit dem amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson und dem Freiheitskämpfer Simón Bolívar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.07.2018Picknick unterm Drachenbaum
Der Wunsch, zu verreisen, muss bei Kindern und Jugendlichen heutzutage kaum noch geweckt werden, er gehört zum Erwachsenwerden in einer hypermobilen Gesellschaft. Doch wer sich mit den Abenteuern und Expeditionen Alexander von Humboldts beschäftigt, bei dem steigert sich die latent vorhandene Reiselust schnell zur kribbelnden Sehnsucht nach exotischer Ferne. Humboldt, dessen zweihundertfünfzigster Geburtstag im kommenden Jahr gefeiert wird, verspürte von früher Jugend Sehnsucht nach fremden Ländern, und als Erwachsener wurde er zum berühmtesten Forschungsreisenden seiner Epoche. Das Jugendbuch von Volker Mehnert, der selbst immer wieder auf Humboldts Spuren unterwegs war und ist, lässt sich von der Leidenschaft dieses frühen Globetrotters mitreißen. Es folgt dessen Abenteuern auf Teneriffa, auf dem amerikanischen Kontinent und in Sibirien, befährt mit ihm unbekannte Flüsse, klettert auf höchste Gipfel und erkundet Flora und Fauna exotischer Weltregionen. Wie aus dem schüchternen Schüler Alexander der "wahre Entdecker Amerikas" und später ein altersweiser Wissenschaftler wird, führt dieses Buch hautnah vor Augen - in Kapiteln über tollkühne Vulkanbesteigungen, strapaziöse Dschungeltouren und gefährliche Begegnungen mit feindseligen Menschen und wilden Tieren. Kurze Exkurse vermitteln Hintergrundwissen zu Themen wie Erdbeben, Sternbildern, Sklaverei und Persönlichkeiten wie Thomas Jefferson oder Simón Bolívar, die in Humboldts Leben eine Rolle spielten. Claudia Lieb, mehrfach ausgezeichnete Illustratorin von Kinder- und Jugendbüchern, hat Humboldts Reiseerlebnisse in enger Anlehnung an den Text nachgezeichnet - abwechselnd mit großformatigen Bildern, originell skizzierten Landkarten und vergnüglichen Miniaturen. So wird man von Station zu Station in dieses Leseabenteuer hineingezogen, hält sich bald unweigerlich für Humboldts persönlichen Reisegefährten und möchte am liebsten selbst gleich zu neuen Ufern aufbrechen.
F.A.Z.
"Alexander von Humboldt" von Volker Mehnert und Claudia Lieb. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2018. 112 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 25 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Wunsch, zu verreisen, muss bei Kindern und Jugendlichen heutzutage kaum noch geweckt werden, er gehört zum Erwachsenwerden in einer hypermobilen Gesellschaft. Doch wer sich mit den Abenteuern und Expeditionen Alexander von Humboldts beschäftigt, bei dem steigert sich die latent vorhandene Reiselust schnell zur kribbelnden Sehnsucht nach exotischer Ferne. Humboldt, dessen zweihundertfünfzigster Geburtstag im kommenden Jahr gefeiert wird, verspürte von früher Jugend Sehnsucht nach fremden Ländern, und als Erwachsener wurde er zum berühmtesten Forschungsreisenden seiner Epoche. Das Jugendbuch von Volker Mehnert, der selbst immer wieder auf Humboldts Spuren unterwegs war und ist, lässt sich von der Leidenschaft dieses frühen Globetrotters mitreißen. Es folgt dessen Abenteuern auf Teneriffa, auf dem amerikanischen Kontinent und in Sibirien, befährt mit ihm unbekannte Flüsse, klettert auf höchste Gipfel und erkundet Flora und Fauna exotischer Weltregionen. Wie aus dem schüchternen Schüler Alexander der "wahre Entdecker Amerikas" und später ein altersweiser Wissenschaftler wird, führt dieses Buch hautnah vor Augen - in Kapiteln über tollkühne Vulkanbesteigungen, strapaziöse Dschungeltouren und gefährliche Begegnungen mit feindseligen Menschen und wilden Tieren. Kurze Exkurse vermitteln Hintergrundwissen zu Themen wie Erdbeben, Sternbildern, Sklaverei und Persönlichkeiten wie Thomas Jefferson oder Simón Bolívar, die in Humboldts Leben eine Rolle spielten. Claudia Lieb, mehrfach ausgezeichnete Illustratorin von Kinder- und Jugendbüchern, hat Humboldts Reiseerlebnisse in enger Anlehnung an den Text nachgezeichnet - abwechselnd mit großformatigen Bildern, originell skizzierten Landkarten und vergnüglichen Miniaturen. So wird man von Station zu Station in dieses Leseabenteuer hineingezogen, hält sich bald unweigerlich für Humboldts persönlichen Reisegefährten und möchte am liebsten selbst gleich zu neuen Ufern aufbrechen.
F.A.Z.
"Alexander von Humboldt" von Volker Mehnert und Claudia Lieb. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2018. 112 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 25 Euro.
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