Anhand Alexander von Humboldts amerikanischem Reisewerk (Reise in die Äquinoktialgegenden des neuen Kontinents, Politische Essays über Mexiko und Kuba) wird in dieser Untersuchung in Verbindung mit der Erdphilosophie seines Kosmos nachgewiesen, dass dessen Denk- und Diskursstrukturen auf einem in der Dialektik Erde-Mensch kulminierenden System von Binomen beruhen. Mit ihrer Hilfe sei es dem preußischen Natur- und Kulturwissenschaftler gelungen, wesentliche kausalgenetische Zusammenhänge zwischen der spezifisch lateinamerikanischen Natur und den indigen-kreolischen Gesellschaften auf diesem Subkontinent aufzudecken. Auch die respektiven Unterschiede zu Europa lassen sich mit dessen anderer Natur und Kultur - im Unterschied zu rassistischen und biologistischen Theorien - erklären.
«Das hochinteressante und mit wertvollen Informationen und neuen Ansichten über Alexander von Humboldt angefüllte Werk von Hans-Otto Dill ist ein wichtiger Beitrag zur interkulturellen Philosophie und leistet in Auswertung historischer Gedankengänge neuartige Denkanstösse für den Dialog zwischen den Kulturen angesichts heutiger 'Globalisierung' genannter Phänomene.» (Kerstin Störl, Polylog 32, 2014)