Als junger Regierungsassessor erhielt Alexander von Minutoli (1806-1887) vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. 1841 den Auftrag, für die nicht mehr konkurrenzfähige schlesische Industrie Vorbilder aus verschiedenen Zeiten zu sammeln, in denen das Handwerk mit der Kunst verbunden gewesen war. Als Grundstock konnte er damals 3.600 Ausstellungsobjekte aus den familiären Sammlungen nutzen, so dass er schon 1844 seine Wohnung zu regelmäßigen Zeiten für Besucher öffnete. Alexander von Minutoli war damit 1844 der Gründer des ersten Kunstgewerbemuseums der Welt! Es befand sich in der Provinzstadt Liegnitz/Schlesien, die damals preußisch war. Als Bau für das erste deutsche Kunstgewerbemuseum der Welt kann das ab 1848 für Minutolis Sammlungen genutzte Liegnitzer Schloss angesehen werden. Dort durfte er mit königlicher Erlaubnis die Räume entsprechend dem Stil der Objekte mit architektonischen Elementen und Malereien zu einem zeitgeschichtlichen Gesamtkunstwerk dekorieren. 1857 stellte Minutoli in einer großen mehrmonatigen Ausstellung im Liegnitzer Schloss einem internationalen Publikum in 18 Räumen 28.000 nach historisch-künstlerischen und technologischen Kriterien angeordnete Objekte vor. Im europäischen Ausland wurden Minutolis Ideen früher verstanden als in der Heimat. So wurden seine Ideen Vorbilder für das 1857 in London eröffnete South Kensington Museum und Museen in aller Welt.Auf verschiedenen Gebieten war der jüngste der deutschen Minutolis ein Pionier. Um seine Vorbildersammlung für Fabrikanten und Handwerker zu verbreiten, wurde Alexander einer der ersten deutschen Fotografen: Schon ab 1840/1841 fertigte er 13 Jahre lang Daguerreotypien seiner viele außergewöhnliche Objekte umfassenden Sammlungen an. Er gab neun umfangreiche Buchbände mit 800 Photographien von 4500 Objekten unter dem Titel "Museum Minutoli" heraus.
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