Im Jahr 1921, mit 57 Jahren, ließ sich Alexej von Jawlensky (1864 - 1941) in Wiesbaden nieder, wo er auch gestorben ist. Hier hat die rührige Emmy Scheyer für ihn erfolgreiche Ausstellungen arrangiert. Vorrangiges Anliegen des Künstlers war es, der Durchdringung von Eindrücken der äußeren Welt mit Erlebnissen der inneren Welt durch malerische Formen Ausdruck zu geben. Betrachtet man das künstlerische Gesamtwerk Jawlenskys, so zeigt sich, daß er seine Kunst nicht auf der Basis einer theoretisch vorgefaßten oder abgeleiteten Programmatik entwickelt hat. In dem von ihm erarbeiteten Stil liegt eine ungeheure Modernität; zahlreiche nachfolgende Künstler - vor allem Amerikaner - haben sich an seinen Bildern orientiert. Mit den 'Konstruktiven Köpfen' und den späteren 'Meditationen' fand der damals schwerkranke Künstler - er konnte den Pinsel nur noch mit zwei Händen führen - zu einer Malweise, die charakteristisch für sein Spätwerk werden sollte.