Wer sich wünscht, einmal ein großer Filmregisseur zu werden, der sollte Donald Spotos Biografie über Alfred Hitchcock lesen. Hitchcock hat zeitlebens unter der eigenen Unzulänglichkeit gelitten, für die er nicht selten einen filmischen Ausdruck gefunden hat. Für ihn war Film die Arbeit am Drehbuch,
die er mit wechselnden Autoren akribisch bis in die letzte Sequenz vorbereitete. Er galt als einer…mehrWer sich wünscht, einmal ein großer Filmregisseur zu werden, der sollte Donald Spotos Biografie über Alfred Hitchcock lesen. Hitchcock hat zeitlebens unter der eigenen Unzulänglichkeit gelitten, für die er nicht selten einen filmischen Ausdruck gefunden hat. Für ihn war Film die Arbeit am Drehbuch, die er mit wechselnden Autoren akribisch bis in die letzte Sequenz vorbereitete. Er galt als einer der innovativsten Filmschaffenden bis in die Sechziger Jahre hinein, als ihn die Arbeit mehr und mehr zur Last fiel. Spoto wirft sein Licht auf den Menschen hinter der Kamera, der dazu imstande war, Meisterwerke der Kinematographie zu hinterlassen und der gleichzeitig für seinen Spott und Sarkasmus berüchtigt war. Ein starker Regisseur, der den Aufstieg zur Legende hartnäckiger Arbeit zu verdanken hatte, und ein schwacher Menschen, für den das Essen und später in zunehmendem Maße das Trinken lebensfüllend wurde. Spotos Biografie holt den Menschen Hitchcock hinter der Kamera hervor, setzt ihn ins Licht und zeigt uns, was es bedeutet, die eigenen Abgründe szenisch zu bebildern. Gleichzeitig liefert er eine faszinierende Geschichte der Filme, die der Regisseur hinterlassen hat. Alfred Hitchcock ist ein Großer des Films, aber der Preis war hoch, den er dafür zahlen mußte und andere zahlen ließ.