Der Soziologe und spätere Historiker Alfred Meusel gehörte zu einer Generation junger Intellektueller, die aus einer behüteten Bürgerlichkeit herausgerissen wurde und den Ersten Weltkrieg an der Front erleben musste. Soziologen erinnern an Alfred Meusel als einen Vertreter der zweiten Generation nach solchen Gründervätern der Disziplin wie Max Weber, Georg Simmel oder Ferdinand Tönnies. Vor 1933 gehörte Meusel zu den bekannten deutschen Intellektuellen. Mit 30 Jahren in Aachen außerordentlicher,mit 34 Jahren ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre und Soziologie, war ereiner der jüngsten Ordinarien in der Weimarer Republik. Im englischen Exil hatte Meusel weniger Glück; er bemühte sich nach 1933 vergebens um eine Anstellung an einer Universität. Er steckte jedoch nicht auf. Nach Kriegsende wurde der Heimkehrerals erster Marxist auf einen deutschen historischen Lehrstuhl berufen. An der Humboldt-Universität und als Direktor des Museums für Deutsche Geschichte - siehe Abbildung - wurde er ein prominenter, wenn auch teilweise umstrittener Historiker in der Frühzeit der DDR.Mario Keßler, Jahrgang 1955, Prof. Dr., arbeitet am Zentrum für Zeithistorische Forschung und unterrichtet an der Universität Potsdam. Er lebte mehrere Jahre in den USA, wo er verschiedene Gastprofessuren innehatte.
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