Alfred von Kiderlen-Wächter war stets bemüht, als Staatssekretär im Auswärtigen Amt ein größtmögliches Maß an Macht zu gewinnen. Das hebt ihn aus dem Kreis seiner Vorgänger und Nachfolger heraus. In seinem eigenmächtigen Handeln überging er oft sogar den Kaiser. Es geht in diesem Buch also um einen untypischen, aber einflußreichen und umstrittenen Diplomaten.
Im Zentrum der Untersuchung von Ralf Forsbach steht die Frage, ob Kiderlen-Wächter zur Stabilisierung oder zur Gefährdung des europäischen Friedens beitrug. Als vielbeachtetes außenpolitisches Talent stieg er schnell in die Kreise der entscheidenden Politiker auf. Ein Bruch mit dem Kaiser 1898 aber führte ihn in eine zehnjährige »Verbannung« auf den Gesandtenposten nach Bukarest. Auch hier versuchte der ehrgeizige Diplomat, Einfluß auf die deutsche Außenpolitik zu nehmen. Reichskanzler Bethmann Hollweg gelang es schließlich, die Berufung Kiderlens zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes bei Wilhelm II. durchzusetzen. Seine diplomatischen Bemühungen in vielen internationalen Krisen führten mehrmals an den Rand eines Krieges.
Der überraschende Tod des Politikers 1912 bot Raum für Spekulationen: Den einen galt Kiderlen-Wächter als »neuer Bismarck«, der 1914 den Krieg hätte verhindern können, die anderen sahen in seiner Politik den Anfang von Entwicklungen, die zum Weltkrieg führten. Ein fundiertes, quellennahes, in seinen Urteilen ausgewogenes Buch wie das von Ralf Forsbach entzieht solchen Spekulationen den Boden.
Im Zentrum der Untersuchung von Ralf Forsbach steht die Frage, ob Kiderlen-Wächter zur Stabilisierung oder zur Gefährdung des europäischen Friedens beitrug. Als vielbeachtetes außenpolitisches Talent stieg er schnell in die Kreise der entscheidenden Politiker auf. Ein Bruch mit dem Kaiser 1898 aber führte ihn in eine zehnjährige »Verbannung« auf den Gesandtenposten nach Bukarest. Auch hier versuchte der ehrgeizige Diplomat, Einfluß auf die deutsche Außenpolitik zu nehmen. Reichskanzler Bethmann Hollweg gelang es schließlich, die Berufung Kiderlens zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes bei Wilhelm II. durchzusetzen. Seine diplomatischen Bemühungen in vielen internationalen Krisen führten mehrmals an den Rand eines Krieges.
Der überraschende Tod des Politikers 1912 bot Raum für Spekulationen: Den einen galt Kiderlen-Wächter als »neuer Bismarck«, der 1914 den Krieg hätte verhindern können, die anderen sahen in seiner Politik den Anfang von Entwicklungen, die zum Weltkrieg führten. Ein fundiertes, quellennahes, in seinen Urteilen ausgewogenes Buch wie das von Ralf Forsbach entzieht solchen Spekulationen den Boden.