Ali Khan Schirwanschir ist Muslim und lebt in der russischen Stadt Baku. Auch die Christin Nino Kipiani lebt in Baku, eine Stadt die sowohl Asien als auch Europa in ihren Sitten und Religionen eint. Dennoch scheint die Einstellung der Familien Alis und Ninos Liebe im Wege zu stehen. Doch als Nino
von einem vermeintlichen Freund Alis entführt wird, muss Ali handeln. Er rettet Nino und begeht einen…mehrAli Khan Schirwanschir ist Muslim und lebt in der russischen Stadt Baku. Auch die Christin Nino Kipiani lebt in Baku, eine Stadt die sowohl Asien als auch Europa in ihren Sitten und Religionen eint. Dennoch scheint die Einstellung der Familien Alis und Ninos Liebe im Wege zu stehen. Doch als Nino von einem vermeintlichen Freund Alis entführt wird, muss Ali handeln. Er rettet Nino und begeht einen Ehrenmord, auch seine Geliebte dürfte er nach muslimischen Recht nun töten..........
Erzählt wird sehr einfühlsam, wie die beiden es schaffen, trotz der unterschiedlichen Erziehung einen gemeinsamen Weg zu finden. Man merkt vor allem bei Ali die Zerrissenheit....auf der einen Seite die Liebe zu Nino, auf der anderen die Pflichten gegenüber der Religion und der Familie.
Nino wird sehr weltlich erzogen, sie weiß was sie will, und wirkte auf mich sehr aufgeschlossen, vor allem da der Roman zu Beginn des 19.Jahrhunderts spielt.
Die politischen Wirren um das Ende des Zarenreiches spielen eine sehr dominante Rolle im Roman. Obwohl dieses Buch 1937 verfasst wurde, hat es nicht an Aktualität verloren. Die Diskrepanz ist auch in der heutigen Zeit leider noch greifbar. Die Leser, die gerne etwas geschichtliches aus dieser Epoche lesen möchten, kommen genauso wenig zu kurz wie die Liebhaber einer poetischen Liebesgeschichte.
Dieser Roman beinhaltet viele schöne Dialoge die zu Herzen gehen. Die Einfühlsamkeit die dem allem zu Grunde liegt hat mich sehr berührt, genau dies macht das Buch für mich zu etwas besonderem. Aber auch die Andersartigkeit des muslimischen Glaubens wird oft zum Ausdruck gebracht. Es wird dabei aber niemand an den Pranger gestellt, man bekommt ein gutes Bewusstsein für die Mentalität der anderen Kultur. Die Probleme, die sich durch die Liebe Alis und Ninos ergeben, sind wunderbar in die Haupthandlung eingebettet, eine Glanzleistung die in meinen Augen nicht vielen Autoren so gekonnt gelingt.
Kurban Said ist ein Pseudonym, hinter dem sich Elfriede von Ehrenfels und der Literat Lev Nussibaum, der zum Islam konvertierte, verbergen. Es Ranken sich viele Gerüchte um die beiden Verfasser und ihren Anteilen am Roman. Lange war dieser Roman verschollen, bis er in 70ern neu aufgelegt wurde. Seitdem begeistert er immer wieder viele Leser, so wie auch mich.
Ali und Nino ist ein Roman der mich fasziniert hat. Die Liebesgeschichte der beiden wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Roman der mir nicht nur schöne Lesestunden bescherte , sondern mir auch den Orient ins Wohnzimmer brachte.