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Die Autorin beschreibt und analysiert das Bild der kranken Frau in unterschiedlichen Spielfilmgenres.Es gibt bestimmte Szenerien im Spielfilm auf internationaler Ebene, denen man immer wieder begegnet. Wenn einem diese haufige Wiederkehr erst einmal aufgefallen ist, lasst einen das nicht mehr los. Im klassischen Western, in Komodien, in Sozialdramen, also überall dort, wo professionelles Schauspiel zum Einsatz kommt, ist eine von diesen dramaturgisch eingesetzten Szenen und somit Aktionen, die des Krankseins einer Protagonistin, in hoch asthetisierter Form zu finden.Hier gilt es besonders zu…mehr

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Produktbeschreibung
Die Autorin beschreibt und analysiert das Bild der kranken Frau in unterschiedlichen Spielfilmgenres.Es gibt bestimmte Szenerien im Spielfilm auf internationaler Ebene, denen man immer wieder begegnet. Wenn einem diese haufige Wiederkehr erst einmal aufgefallen ist, lasst einen das nicht mehr los. Im klassischen Western, in Komodien, in Sozialdramen, also überall dort, wo professionelles Schauspiel zum Einsatz kommt, ist eine von diesen dramaturgisch eingesetzten Szenen und somit Aktionen, die des Krankseins einer Protagonistin, in hoch asthetisierter Form zu finden.Hier gilt es besonders zu beachten, dass es sich um eine Darstellung handelt. Eine Schauspielerin wird einer ihrer wichtigsten Ausdrucksmittel beraubt: der Schönheit ihres Körper und ihres Gesichtes. Es bedarf also eines starken Selbstbewusstseins, sich mit einem eingeschränkten Körper auseinanderzusetzen. Denn die durchzustehende Krankheit erfordert höchste Ausdruckskraft mit reduzierten Mitteln. Man muss sich hier zusätzlich einmal kurz vor Augen führen, wie geschäftig es an einem Filmset üblicherweise zugeht, angefangen bei den zahlreichen Crewmitgliedern, bis zu dem Umstand der Hitze erzeugenden Technik, bis zu den Räume vortäuschenden Bühnenbildern. Von Ruhe und Intimität keine Spur. Es geht hier also weniger um die kranke Frau als Fetisch, sondern um die Stärke der Darstellung, die hier zu finden ist. Innerhalb der Dramaturgie sind diese Frauen meist in einem Zimmer isoliert. Im Bett liegen sie üblicherweise allein, der Platz neben ihnen ist erschreckend leer und weit. Nun hat sie endlich einmal Platz im großen Doppelbett, möchte man meinen. Aber diese freie Stelle verweist nur auf einen abwesenden Partner. Die kranke Frau wird gemieden. Wie wird mit dieser mehrdeutigen Leerstelle dramaturgisch umgegangen?Das meist verschwitzte, bettlagerige, frostelnde und fiebergeschüttelte Antlitz, der auf einem Polster gebettete Kopf der betreffenden doch wunderschonen Protagonistin bildet oft einen markanten Wendepunkt der darauf folgenden erzahlten Geschichte. Diese Szenerie der kranken Frau hat sich im Verlauf der Kino- und Filmgeschichte schon derart in unsere Vorstellungswelt geschlichen, dass wir beim Anblick einer kranken Frau schon genau zu wissen meinen, wie das auszusehen hat. Daraus kann man durchaus folgern, dass diese Szenerie auch schon in unserem Alltag anzutreffen ist. Die kranke Frau wird mit allen Standen und Alterskategorien assoziiert, und es wohnt ihr oft eine unerwartete Eleganz inne. Ist diese nur dem Kino abgeschaut? Oder hat frau das so im Blut? Die Krankheit der Frau als ihre Rückzugsmoglichkeit, als ein Entkommen vor unangenehmen Entscheidungen und Personen.
Autorenporträt
Claudia Siefen-Leitich (*1972, Köln / lebt und arbeitet seit 2006 in Wien) Theaterarbeit (Köln). Cutterin: Dokumentar-, Experimental- und Werbefilm. Archivarbeit: Köln (WDR); Wien (ÖFM). Drehbuchentwicklung (ÖFI; BMUKK). Lehrend: Analoger Filmschnitt (Akademie der Bildenden Künste; Filmakademie Wien Institut für Film und Fernsehen). Katalogredaktionen (dt.& engl., u.a. VIENNALE Retrospektive). Kuratierend & schreibend: Filmwissenschaftliche Texte, Kritiken.- Filmemachend: Körper & Bewegung (°Hab¿ so lang auf dich gewartet¿; °Ludwig¿s Tape¿; °Sexy hätte das nicht sein sollen¿; °Napule¿; °Gibs auf! - Ein Kommentar¿.