Die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung existiert bereits seit mehreren tausend Jahren. In den Medien wird dieser Tradition jedoch erst seit wenigen Jahrzehnten Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht zuletzt das Engagement der US-amerikanischen Schriftstellerin Alice Walker im Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung, ihr 1992 veröffentlichter Roman Possessing the Secret of Joy sowie eine in Westafrika gedrehte Reportage haben die Problematik Anfang der neunziger Jahre in das öffentliche Interesse gerückt. Das vorliegende Buch liefert dem Leser Hintergrundinformationen zur Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung, wie Ursprung, Formen und Verbreitung, analysiert die Begründungsversuche und geht auf die Menschenrechtsfrage ein. Die Analyse des Romans Possessing the Secret of Joy hebt vor allem Walkers Auseindersetzung mit der Thematik auf der gesellschaftlichen und individuellen Ebene hervor: Sie beleuchtet eine die Genitalverstümmelung praktizierende Gesellschaft sowie die psychischen Auswirkungen auf eine betroffene Frau. Mut macht die Schilderung des Wegs zur seelischen Heilung.Das Buch richtet sich sowohl an Literatur- als auch an Ethnologieinteressierte.