Die Geschichte beginnt damit, dass Alice gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Zeit im Garten verbringt. Doch da Alice stets aufgeweckt und neugierig ist, läuft sie schon bald einem weißen Kaninchen hinterher und folgt diesem sogar in seinen Bau. Dadurch gelangt das verdutzte Mädchen in ein
wundersames Land voller Geheimnisse und Überraschungen. Alice erlebt hier ein Abenteuer nach dem nächsten,…mehrDie Geschichte beginnt damit, dass Alice gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Zeit im Garten verbringt. Doch da Alice stets aufgeweckt und neugierig ist, läuft sie schon bald einem weißen Kaninchen hinterher und folgt diesem sogar in seinen Bau. Dadurch gelangt das verdutzte Mädchen in ein wundersames Land voller Geheimnisse und Überraschungen. Alice erlebt hier ein Abenteuer nach dem nächsten, angefangen mit Keksen, die sie größer oder kleiner werden lassen. Im Wunderland begegnet sie auch vielen fantastischen Gestalten, wie zum Beispiel der blauen Raupe, dem Hutmacher und dem Faselhasen und am Ende sogar der Herzkönigin, die dafür berüchtigt ist, jedem den Kopf abschlagen zu lassen, der sich nicht an ihre Regeln hält. Erst als Alice behauptet, dass alle Wesen nur ihrer Fantasie entspringen und Tiere doch in Wahrheit gar nicht sprechen können, gelangt sie auf diese Weise zurück in den Garten zu ihrer Schwester.
Die Sprache des Romans mutet auf den ersten Blick auf Grund veralteter Rechtschreibregeln zunächst altertümlich an, ist aber auf den zweiten Blick durchaus gut verständlich und flüssig zu lesen. Durch die direkte Wortwahl werden dem Leser alle Gegebenheiten deutlich vor Augen geführt und man fühlt sich auf dem Weg durch das Wunderland durch die Sprache regelrecht an die Hand genommen. An manchen Stellen finden sich zudem Einschübe und Anmerkungen des Autors, die das Erzählte auflockern und für den Leser näher erläutern sollen. Der Autor beschränkt sich zudem auf vereinzelte Beschreibungen der Landschaft und Umgebung des Wunderlands, sodass viel Spielraum für die eigene Fantasie bleibt. Durch kindgerechte Themen wirkt der Roman beinahe wie eine Gute Nacht Geschichte, die sowohl Jung, als auch Alt verzaubern kann. Vor allem Alices kindliche Neugier fällt schon auf den ersten Seiten positiv auf und kann dem Leser das ein oder andere Lächeln entlocken. So stellt sich Alice des Öfteren vor, jemand anderes zu sein und überlegt dabei herzlich, wer sie denn dann sein könnte. Sehr lustig ist es auch, wenn die junge Alice versucht, im Wunderland mit ihrem Schulwissen zu glänzen, dabei aber das Einmaleins gänzlich falsch rezitiert und auch in der Geographie Länder und Hauptstädte durcheinander bringt. An manchen Stellen wirkte die Geschichte aber so verwirrend, dass ich froh darüber war, die Disney Verfilmung zum Buch, wenn auch vor längerer Zeit, gesehen zu haben. Als Verständnishilfe dienen jedoch auch einige Seiten am Ende des Buches, die noch einmal ausführlich jedes einzelne Kapitel besprechen und dem Leser die Erzählung noch einmal näher bringen sollen. Mit fantasievollen Gedichten und Reimen ergänzt der Autor liebevoll seine Erzählung und gibt ihr einen ganz einzigartigen Charakter, der nur schwer nachzuahmen ist. Durch den allwissenden Erzähler erhält man zudem eine sehr gute Übersicht über das geheimnisvolle Wunderland mit seinen teilweise etwas seltsam anmutenden Gestalten. Leider bleiben in der deutschen Übersetzung des Klassikers der Wortwitz und auch teilweise der Charme einiger Figuren etwas auf der Strecke.