Seit exakt fünfzehn Jahren richtet das Kollektiv alien productions seinen Fokus auf „Außenbeziehungen“. Unter diesem Begriff lassen sich fürs erste die Interessensfelder, freilich noch nicht die Arbeitsmethoden, geschweige denn das Repertoire der eingesetzten Instrumente zusammenfassen. Denn die erstrecken sich von Embedded Systems über Biofeedback-Aktionen, der Vermessung der Retina mit professionellem medizinischem Gerät, um Gedanken lesen zu können, bis hin zur Auseinandersetzung mit einer längst „verklungenen“ Arbeitswelt oder den Auswirkungen des Nazi-Terrors im Linzer Stollensystem. Die sorgfältig reflektierte und dargestellte Bilanz liegt nun vor. Sie zeigt das vielgestaltige unverwechselbare Profil auf: Dieses ist sowohl für das Kollektiv alien productions, das mit einer unbändigen Energie und ständigem Blickwechsel daran weiterarbeitet, als auch für das Kunstgeschehen in Österreich und von Österreich aus von großer Bedeutung. Denn es gibt keine vergleichbaren Beispiele. Die Reflexion der unterschiedlichsten Systeme, die Vernetzung analoger und digitaler Sprachen und die Entscheidung, künstlerisches Handeln als mehrschichtigen Kommunikationsprozess zu definieren, fasst diese Publikation in immer wieder spannenden Querverweisen zusammen. (Werner Fenz)