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Aliute Mecys ist eine große, bisher ziemlich unbekannte Hamburger Malerin, die nach und nach eine immer tiefere Beziehung zu Litauen gewann. Sie wurde am 4. April 1943 in Koblenz als Kind einer deutschen Mutter und eines litauischen Vaters geboren und starb 2013 in Hamburg.Sie spielt mit den Möglichkeiten und den "Spielen" des Sehens, und genau das sehe ich bei ihr als primär an, und gar nicht die Komponente einer persönlichen "Schreckensdarstellung". Diese erscheint nur auf einer ersten Oberfläche unseres Sehens. Mecys hat sich immer wieder in diese Richtung geäußert:"Was ich male, ist für…mehr

Produktbeschreibung
Aliute Mecys ist eine große, bisher ziemlich unbekannte Hamburger Malerin, die nach und nach eine immer tiefere Beziehung zu Litauen gewann. Sie wurde am 4. April 1943 in Koblenz als Kind einer deutschen Mutter und eines litauischen Vaters geboren und starb 2013 in Hamburg.Sie spielt mit den Möglichkeiten und den "Spielen" des Sehens, und genau das sehe ich bei ihr als primär an, und gar nicht die Komponente einer persönlichen "Schreckensdarstellung". Diese erscheint nur auf einer ersten Oberfläche unseres Sehens. Mecys hat sich immer wieder in diese Richtung geäußert:"Was ich male, ist für mich nicht makaber. Für mich ist das ganz real. Für mich sind das keine Erfindungen. Ich denke viel in Bildern, und ich sehe bildhaft vor mir, was ich höre oder lese."Ich nehme Mecys gewissermaßen als sehr menschliches, sehr schmerzliches Beispiel für den heutigen Zusammenbruch aller liebgewordenen Klarheiten über unser Weltverständnis, und gleichzeitig auch für die Notwendigkeit, uns neu zu positionieren. Das betrifft unsere Sinne (Maturana) und das betrifft unser Weltkonzept (Lyotard). Beide haben für mich auch miteinander zu tun, und sie erklären den Freiheitsdrang von Mecys: Jean-François Lyotard sieht - und fordert letztlich - die Befreiung von alten ideologischen Denkmustern Europas. Humberto Maturana sieht ganz ähnlich das Zusammenbrechen einer alten Vorstellung, nämlich dass die Welt draußen kalt vor uns steht und wir deren Idee nur entblättern müssten. Im Gegenteil sind wir für ihn als Beobachter selbst die Erbauer der Welt. Durch Lyotard und Maturana können wir einen philosophisch-gesellschaftlichen und einen wissenschaftlich-psychologischen Zugang zu Aliute Mecys finden.
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Autorenporträt
Manfred Stahnke, geboren 1951 in Kiel. Lernte Aliute Mecys während ihrer Zusammenarbeit mit György Ligeti für dessen Oper "Le Grand Macabre" kennen. In dieser Zeit promovierte Stahnke in Hamburg im Fachbereich Kulturwissenschaften bei dem Musikwissenschaftler Constantin Floros. Weiterer Hauptlehrer war György Ligeti. Auf Anregung von Ligeti Gründung des Multimedia Ensembles "Chaosma". Weltweite Reisen mit dem Goethe-Institut. Drei Kammeropern, darunter die Multimedia-Oper "Orpheus Kristall", Biennale München 2002. Seit 1988 Professor an der HfMT Hamburg. Emeritiert 2017. Partituren mit Klangbeispielen: Babelscores https://www.babelscores.com/ManfredStahnke Bücher bei BoD: György Ligeti im Spiegel seiner Kompositionsklasse, BoD, Norderstedt 2023 György Ligeti: Eine Hybridwelt, BoD, Norderstedt 2022 Mein Blick auf Ligeti, Partch & Compagnons. Gesammelte Aufsätze, Vorträge und Interviews, BoD, Norderstedt 2017 Struktur und Ästhetik bei Boulez, Zur 3. Klaviersonate "Trope", BoD, Norderstedt 2017