Während der Arbeitszeit besteht für EisenbahnerInnen absolutes Alkohol- und Drogenverbot. Substanzmissbrauch ist - im Vergleich zur Gesamtbevölkerung - selten. Dennoch konsultieren jährlich mehr als 1.000 Beschäftigte der Deutsche Bahn AG die betriebliche Suchthilfe. Und immer wieder müssen technische Sicherheitstools die Fahrfehler angetrunkener Lokführer - etwa durch eine Vollbremsung - korrigieren. Mediales Aufsehen erregen wiederholt Züge, die durch Bahnhöfe rauschen, an denen sie fahrplanmäßig hätten halten müssen.Alkohol- und Drogenmissbrauch kann im Schienenverkehr schnell zu brandgefährlichen Situationen führen - im vorliegenden Reader tragen Insider Hintergrundinformationen zum Thema zusammen und unterbreiten Reformvorschläge.Substanzmissbrauch auf Bahnhöfen oder in Zügen ist allerdings in erster Linie ein Problem von Reisenden: Fanclubs bilden die spektakulärsten Gruppen und bieten der Polizei gern Paroli. Alkoholverbote werden häufig mit demonstrativer Missachtung quittiert. Jede Art von Eigentums- oder Gewaltdelikten - bis zum sexuellen Missbrauch - können folgen. Autoren empfehlen, besonders auffällige TäterInnen sollten deren heimatlichen Straßenverkehrsbehörden gemeldet werden - mit der Maßgabe, die Fahreignung per MPU kritisch zu evaluieren. Ein großer Teil der jährlich etwa 1000 Suizide bzw. tödlichen Unfälle auf der Schiene steht mit Alkohol oder Drogen in Zusammenhang.Das Buch richtet sich an Bahn-Interessierte, an die Fachwelt im Sucht-Bereich und in der Strafverfolgung.