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Manès Sperber blieb zeit seines Lebens »der besessene Erbe des Vergangenen«, das nicht aufhört fortzuleben - und sei es in den »Falten der Geschichte«. Aufmerksam und tätig ist er Zeuge seiner selbst, seiner Zeit. Sie bedeutet ihm Lehrzeit;Wege können zu Irrwegen werden: Er vergisst nichts, auch nicht, wie leicht man sich in den Räumen der Zeit verlieren kann.Die Bücher Manès Sperbers, eines der wichtigsten Autoren der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, der unter vielen Auszeichnungen auch den Georg-Büchner-Preis im Jahr 1975 erhielt, waren in den letzten Jahrzehnten nur mehr im…mehr

Produktbeschreibung
Manès Sperber blieb zeit seines Lebens »der besessene Erbe des Vergangenen«, das nicht aufhört fortzuleben - und sei es in den »Falten der Geschichte«. Aufmerksam und tätig ist er Zeuge seiner selbst, seiner Zeit. Sie bedeutet ihm Lehrzeit;Wege können zu Irrwegen werden: Er vergisst nichts, auch nicht, wie leicht man sich in den Räumen der Zeit verlieren kann.Die Bücher Manès Sperbers, eines der wichtigsten Autoren der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, der unter vielen Auszeichnungen auch den Georg-Büchner-Preis im Jahr 1975 erhielt, waren in den letzten Jahrzehnten nur mehr im modernen Antiquariat greifbar. Gemeinsam mit dem Kulturtheoretiker Wolfgang Müller-Funk, dem Präsidenten der Manès-Sperber-Gesellschaft, ist es nach mehrjährigen Vorarbeiten gelungen, eine kommentierte Auswahl aus Sperbers Werk endlich wieder zugänglich zu machen. Allen Beteiligten war es ein großes Anliegen, die aktuell vergriffenen Texte in Form einer dreibändigen Leseausgabe wieder verfügbarzu machen. Ein Anliegen, das auch vom Literaturkritiker Ronald Pohl geteilt wird:»Nur so lässt sich Sperbers heute verblasste Wirkung angemessen wiederherstellen: In seinen Essays und autobiografischen Werken übersetzte er die authentische Erfahrung totalitärer Gewalt in fundamentale Kritik. Ein grundlegendes Gefühl von Resignation, von unbestimmbarer Trauer erfüllt auch die Romantrilogie.« (Ronald Pohl,Der Standard)Den Auftakt der Edition bildet die dreiteilige Autobiografie All das Vergangene ..., die in den Jahren von 1975 bis 1977 erschien und von Mirjana Stancic ediert und kommentiert wurde. Im Frühjahr 2024 folgen Band 2 mit seiner bekannten Romantrilogie Wie eine Träne im Ozean (betreut von Rudolf Isler) sowie Band 3, der die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse versammelt (betreut von Wolfgang Müller-Funk). Alle Bände bieten einen Stellenkommentar, um historische Bezüge aufzuschlüsseln, sowie ein kontextualisierendes Nachwort, das in die jeweiligen Texte einführt.
Autorenporträt
Manès Sperber, geb. 1905 in Sabolotiw (Ukraine), wurde als skeptischer Humanist und unerbittlicher Kritiker totalitärer Systeme bekannt. Er lehrte an verschiedenen Hochschulen in Berlin. Als Jude und überzeugter Kommunist ist seine Biografie ab dem Jahr 1933 geprägt von Fluchterfahrungen - über Jugoslawien und die Schweiz gelangte er nach Paris. Er wandte sich nach den stalinistischen Säuberungsprozessen 1937 vom Marxismus-Leninismus und allen Formen politischer Gewalt ab. Manès Sperber stirbt am 5. Februar 1984 in Paris im Alter von 78 Jahren. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter des Georg-Büchner-Preis im Jahr 1975, den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur im Jahr 1977, den Prix européen de l'essai im Jahr 1979 und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels im Jahr 1983.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensentin Angela Gutzeit empfiehlt wärmstens die drei Bände Manuel Sperbers, die der Sonderzahl Verlag jetzt veröffentlicht hat. Sperber, im ostgalizischen Zablotów geborener Jude, war überzeugter Kommunist. Als 15-Jähriger schloss er sich 1921 der linksradikalen jüdischen Jugendbewegung Schomer in Wien an und trat sechs Jahre später der moskautreuen Kommunistischen Partei in Berlin bei. Zweifel setzten ein, die während der Moskauer Prozesse zu einer völligen Abkehr vom Kommunismus führten. Von all dem erzählt Sperber in seiner Autobiografie "All das Vergangene", die seine Auseinandersetzung "mit totalitären Ideologien, der eigenen Verblendung und dem Verhältnis von Masse und Macht" zusammenfasst, so Gutzeit, die diesen 1970 erstmals erschienenen Band auch heute noch empfehlen kann, weil er deutlich macht, wie leicht revolutionäre Bewegungen zu terroristischen werden, die sich in keine Demokratie mehr fügen. Sperber hilft auch beim "Nachdenken über heutige bedrohliche Entwicklungen", versichert die beeindruckte Rezensentin.

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