This is the first full-length account of the CIA's coup d'etat in Iran in 1953 - a covert operation whose consequences are still with us today. Written by a noted New York Times journalist, this book is based on documents about the coup (including some lengthy internal CIA reports) that have now been declassified. Stephen Kinzer's compelling narrative is at once a vital piece of history, a cautionary tale, and a real-life espionage thriller.
"A very gripping read . . . a cautionary tale for our current leaders." (The New York Times) "An entirely engrossing, often riveting, nearly Homeric tale. . . . For anyone with more than a passing interest in how the United States got into such a pickle in the Middle East, All the Shah's Men is as good as Grisham." (The Washington Post Book World) "An exciting narrative. [Kinzer] questions whether Americans are well served by interventions for regime change abroad, and he reminds us of the long history of Iranian resistance to great power interventions, as well as the unanticipated consequences of intervention." (Los Angeles Times) "Kinzer's brisk, vivid account is filled with beguiling details. . . . A helpful reminder of an oft-neglected piece of Middle Eastern history." (The New York Times Book Review)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.2009Spätfolgen
Der Putsch in Iran 1953
In den frühen 1950er Jahren warf der Kalte Krieg dunkle Schatten auf die Weltpolitik. Doch gab es damals und später auch internationale Konflikte, die mit dem Kalten Krieg direkt nichts zu tun, vielmehr eigene Wurzeln und Verschärfungsmomente hatten. Dazu gehört die sich anbahnende Welle von Entkolonialisierungskonflikten. Einer davon spielte sich zwischen dem Iran und Großbritannien ab. Dabei ging es hauptsächlich um die Anglo-Iranian Oil Company, deren Gewinne vornehmlich den Briten zugutekamen. Iran war zu dieser Zeit eine Monarchie mit demokratischen Einsprengseln. Der Monarch Reza Pahlewi besaß wenig politisches Geschick. Die beherrschende Figur der iranischen Politik zu dieser Zeit war Mohammed Mossadegh, ein westlich gebildeter Nationalist und politischer Visionär, glühender Feind des britischen Imperialismus. Kaum Ministerpräsident geworden, ließ er im Parlament die Verstaatlichung des Ölkonzerns beschließen. In den nächsten zwei Jahren tobte ein bitterer diplomatischer Kampf zwischen den Briten, die dies rückgängig machen wollten, und den iranischen Nationalisten. Die Briten planten, Mossadegh mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln aus seinem Amt zu vertreiben. Das gelang ihnen nicht, solange die Vereinigten Staaten sie nicht aktiv unterstützten, wozu Präsident Truman keinen Anlass sah. Sein Nachfolger, Präsident Eisenhower, schwenkte schließlich auf die britische Linie ein, weil es Churchill gelungen war, ihn davon zu überzeugen, dass Mossadegh letztlich dem Kommunismus in Iran Tür und Tor öffnen würde. Ein vom CIA handwerklich brillant inszenierter Putsch im August 1953 war erfolgreich. Mossadegh wurde aus dem Amt gejagt, der Schah übernahm die Macht.
Stephen Kinzer hat die Hintergründe des Konflikts, die Akteure des Umsturzes und seinen Verlauf präzise und spannend geschildert. Seinem Buch liegt umfangreiches Quellenmaterial zugrunde. Zweifellos war der Putsch, die erste einer Reihe von Regime-Change-Operationen des CIA, kurzfristig erfolgreich, aber mittel- und langfristig hat er den amerikanischen Interessen nachhaltig geschadet, Iran sowieso. Wer die aktuelle Politik Irans verstehen will, muss die Ereignisse von 1953 und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung dieses Landes kennen.
WILFRIED VON BREDOW
Stephen Kinzer: Im Dienste des Schah. CIA, MI6 und die Wurzeln des Terrors im Nahen Osten. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Döbert. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2009. 318 S., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Putsch in Iran 1953
In den frühen 1950er Jahren warf der Kalte Krieg dunkle Schatten auf die Weltpolitik. Doch gab es damals und später auch internationale Konflikte, die mit dem Kalten Krieg direkt nichts zu tun, vielmehr eigene Wurzeln und Verschärfungsmomente hatten. Dazu gehört die sich anbahnende Welle von Entkolonialisierungskonflikten. Einer davon spielte sich zwischen dem Iran und Großbritannien ab. Dabei ging es hauptsächlich um die Anglo-Iranian Oil Company, deren Gewinne vornehmlich den Briten zugutekamen. Iran war zu dieser Zeit eine Monarchie mit demokratischen Einsprengseln. Der Monarch Reza Pahlewi besaß wenig politisches Geschick. Die beherrschende Figur der iranischen Politik zu dieser Zeit war Mohammed Mossadegh, ein westlich gebildeter Nationalist und politischer Visionär, glühender Feind des britischen Imperialismus. Kaum Ministerpräsident geworden, ließ er im Parlament die Verstaatlichung des Ölkonzerns beschließen. In den nächsten zwei Jahren tobte ein bitterer diplomatischer Kampf zwischen den Briten, die dies rückgängig machen wollten, und den iranischen Nationalisten. Die Briten planten, Mossadegh mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln aus seinem Amt zu vertreiben. Das gelang ihnen nicht, solange die Vereinigten Staaten sie nicht aktiv unterstützten, wozu Präsident Truman keinen Anlass sah. Sein Nachfolger, Präsident Eisenhower, schwenkte schließlich auf die britische Linie ein, weil es Churchill gelungen war, ihn davon zu überzeugen, dass Mossadegh letztlich dem Kommunismus in Iran Tür und Tor öffnen würde. Ein vom CIA handwerklich brillant inszenierter Putsch im August 1953 war erfolgreich. Mossadegh wurde aus dem Amt gejagt, der Schah übernahm die Macht.
Stephen Kinzer hat die Hintergründe des Konflikts, die Akteure des Umsturzes und seinen Verlauf präzise und spannend geschildert. Seinem Buch liegt umfangreiches Quellenmaterial zugrunde. Zweifellos war der Putsch, die erste einer Reihe von Regime-Change-Operationen des CIA, kurzfristig erfolgreich, aber mittel- und langfristig hat er den amerikanischen Interessen nachhaltig geschadet, Iran sowieso. Wer die aktuelle Politik Irans verstehen will, muss die Ereignisse von 1953 und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung dieses Landes kennen.
WILFRIED VON BREDOW
Stephen Kinzer: Im Dienste des Schah. CIA, MI6 und die Wurzeln des Terrors im Nahen Osten. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Döbert. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2009. 318 S., 19,95 [Euro].
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