Ein tolles Buch, um sich dem Thema Hochsensibilität bei Kindern zu nähern
„Das, was hochsensible Kinder am meisten von ihren Eltern brauchen, ist Verständnis für ihre Gefühle und Schwierigkeiten, die ihre Informationsüberflutungen bei ihnen auslösen.“ (S. 162)
Meine
Meinung:
„Hochsensibilität“ ist ein Thema, das einem in den letzten Jahren immer mehr begegnet, dennoch ist die Literatur…mehrEin tolles Buch, um sich dem Thema Hochsensibilität bei Kindern zu nähern
„Das, was hochsensible Kinder am meisten von ihren Eltern brauchen, ist Verständnis für ihre Gefühle und Schwierigkeiten, die ihre Informationsüberflutungen bei ihnen auslösen.“ (S. 162)
Meine Meinung:
„Hochsensibilität“ ist ein Thema, das einem in den letzten Jahren immer mehr begegnet, dennoch ist die Literatur hierzu vergleichsweise noch immer dünn gesät. Die beiden Autoren Mira Mondstein und Deva Wallow kommen aus der Blogger-Szene und haben (u.a.) hierüber Erfahrungen mit dem Thema gesammelt. Entsprechend ist dies ein Buch geworden, das das Thema mehr aus praktischer als aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet, obgleich stellenweise deutlich zu merken ist, das die Autoren viel Recherche für ihr Buch betrieben haben.
Auf knapp 180 Seiten nähern sich die Autoren dem Thema strukturiert & systematisch, was man schon im Inhaltsverzeichnis an der Kapiteleinteilung merkt: „Was ist Hochsensibilität?“, „Typische körperliche Auffälligkeiten“, „Das Baby- und Kleinkindalter“, „Das Kindergartenalter“, „Das Grundschulalter“ und „Überlebensstrategien im Alltag“. Dieses Buch möchte keine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema sein, sondern viel mehr ein Ratgeber und Wegbegleiter im Alltag für direkt und / oder indirekt Betroffene (ok, ein schreckliches Wort in diesem Zusammenhang, denn Hochsensibilität ist keine Krankheit!).
Für mein Empfinden richtet sich dieses Buch insbesondere an zwei Interessentengruppen. Zum einen an die Leser, die sich schnell und übersichtlich einen durchaus runden Überblick über das Thema verschaffen wollen und zum anderen an Eltern, Erzieher und weitere Personen, die mit hochsensiblen Kindern zu tun haben. Allerdings wird hier auch schnell klar, dass es eben „DAS hochsensible Kind“ gar nicht gibt, denn wie immer im Leben ist auch bei hochsensiblen Kindern keines wie das andere. Was das eine Kind stört, ja regelrecht aus der Bahn wirft, kann das andere Kind anscheinend vollkommen kalt lassen.
Mit vielen kleinen Anekdoten und Erfahrungsberichten aus dem Alltag werden die Themen und Probleme, die sich hier ergeben können, sehr schön veranschaulicht. Denn Hochsensibilität kann sich auf alle Sinneswahrnehmungen erstrecken, wie z.B. auf das Schmecken, was dann wiederum zu besonderem Essverhalten führen kann. Manchmal sind es auch schlicht und „einfach“ die (vielleicht kratzigen) Etiketten von Kleidungsstücken oder zu enge Bündchen, die dafür sorgen, dass ein Kind scheinbar grundlos Wutanfälle bekommt. Gerade bei („Schrei-“)Babys kann die Ursachenforschung zu einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden – eine Liste mit möglichen Auslösern bringt dieses Buch auf den Seiten 42/43 gleich mit.
Über das ganze Buch hinweg geben die Autoren ihren Lesern eine Fülle von Tipps mit, wie man den eigenen (Familien-)Alltag mit hochsensiblen Kindern erleichtern kann (z.B. für einen möglichst entspannten Urlaub). Manche dieser Tipps sind m.E. nicht „nur“ für hochsensible Kinder geeignet, wie z.B. der Hinweis, dass man die Ängste von Kindern niemals „kleinreden“ sollte.
Passender Weise finden sich auch praktische Übungen für Meditationen und Yoga mit Kindern, um der alltäglichen Reizüberflutung entgegenzuwirken und die Kinder wieder ein Stück zu „erden“. Sehr gut finde ich auch den Hinweis auf die Natur als „Waschmaschine für Kinderköpfe“ (S. 135), was ich aus eigenen Erfahrungen nur voll und ganz bestätigen kann!
Im Anhang finden sich arrondierend noch einige praktische Kopiervorlagen, z.B. „Informationen für Erzieher / Betreuer / Lehrer von hochsensiblen Kindern“, eine Tabelle zum systematischen Festhalten auffälliger Situationen oder auch ein Test „Ist mein Kind hochsensibel“, wobei dieser für mein Empfinden nur eine kleine, erste Indikation ergeben kann.
FAZIT:
Ein sehr empfehlenswertes, praktisch veranlagtes Buch rund um das Thema Hochsensibilität bei Kindern mit vielen Tipps für den Alltag