Was tut man, wenn es jemandem schlecht geht? Man kümmert sich um ihn. Das denkt sich auch das Mädchen mit dem Lastauto. Der Wichtel ist ganz allein? Dann darf er mitfahren. Ebenso der kleine Junge, der dumm hingefallen ist, der Hund, den es friert und der Teddy, der so traurig ist - alle dürfen mit! Zu Hause gibt es dann ein großes Fest, denn so gehört sich das unter Freunden. Eine große Geschichte mit liebevollen Bildern schon für die Allerkleinsten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2005Wir sind alle Zufallsfahrgäste - eine Geschichte vom Dabeisein
Einfachheit ist eine der schwierigsten Übungen für Bilderbuchmacher. Anna-Clara Tidholm beherrscht diese Kunst meisterhaft, wie sie schon mit ihrem Buch "Klopf an!" bewiesen hat, einem grundfarbenfrohen Rundgang durch ein Haus, dessen einzelne Zimmer sich mit jedem Umblättern öffnen. In ihrem neuesten Buch geht es wieder um ein Grundbedürfnis aller Kinder: ums Dabeisein- und Mitmachendürfen. Ein Mädchen fährt einen blauen Kleinlaster mit offener Ladefläche über eine Straße, und wer immer ihr begegnet, darf aufsteigen und mitfahren. Wichtel, Junge, Schwein, Hund, Teddybär - sie dürfen alle mit, und sie wollen es auch. Denn jeder Zufallsfahrgast leidet gerade an irgendeiner kleinen Unbehaglichkeit, sei es Langeweile oder Kälte, oder daß man gerade hingefallen ist. Dies alles ist mit Wasserfarben und Kohlestift auf die schlichteste Weise dargestellt. Wir sehen nur das Wesentliche: etwa den auf die Straße gestolperten kleinen Jungen und auf der nächsten Seite denselben Jungen, wie er zufrieden im Laster mitfährt.
Kleine Betrachter hätten nichts gegen noch mehr Fahrgäste, weil sie die Reihung des ". . . darf auch mitfahren" genießen; besonders das nicht gedruckte, jedoch deutlich zwischen die Zeilen geschriebene "und du auch!". Aber Tidholm überlastet ihren kleinen Transporter nicht. Der Weg ist hier nicht das Ziel, sondern das Ziel ist ein Gastmahl - Suppe im Kerzenschein. Es soll Leute geben, die feiern auf diese Weise Weihnachten, mit Zufallsgästen - nicht die schlechteste Art, Heiligabend zu verbringen. "Alle dürfen mit" ist aber gar kein Weihnachtsbuch; nur eines über ein Grundbedürfnis und seine Sättigung. Also vielleicht doch?
MONIKA OSBERGHAUS
Anna-Clara Tidholm: "Alle dürfen mit". Aus dem Schwedischen übersetzt von Anu Stohner. Hanser Verlag, München 2005. 32 S., geb., 10,- [Euro]. Ab 2 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Einfachheit ist eine der schwierigsten Übungen für Bilderbuchmacher. Anna-Clara Tidholm beherrscht diese Kunst meisterhaft, wie sie schon mit ihrem Buch "Klopf an!" bewiesen hat, einem grundfarbenfrohen Rundgang durch ein Haus, dessen einzelne Zimmer sich mit jedem Umblättern öffnen. In ihrem neuesten Buch geht es wieder um ein Grundbedürfnis aller Kinder: ums Dabeisein- und Mitmachendürfen. Ein Mädchen fährt einen blauen Kleinlaster mit offener Ladefläche über eine Straße, und wer immer ihr begegnet, darf aufsteigen und mitfahren. Wichtel, Junge, Schwein, Hund, Teddybär - sie dürfen alle mit, und sie wollen es auch. Denn jeder Zufallsfahrgast leidet gerade an irgendeiner kleinen Unbehaglichkeit, sei es Langeweile oder Kälte, oder daß man gerade hingefallen ist. Dies alles ist mit Wasserfarben und Kohlestift auf die schlichteste Weise dargestellt. Wir sehen nur das Wesentliche: etwa den auf die Straße gestolperten kleinen Jungen und auf der nächsten Seite denselben Jungen, wie er zufrieden im Laster mitfährt.
Kleine Betrachter hätten nichts gegen noch mehr Fahrgäste, weil sie die Reihung des ". . . darf auch mitfahren" genießen; besonders das nicht gedruckte, jedoch deutlich zwischen die Zeilen geschriebene "und du auch!". Aber Tidholm überlastet ihren kleinen Transporter nicht. Der Weg ist hier nicht das Ziel, sondern das Ziel ist ein Gastmahl - Suppe im Kerzenschein. Es soll Leute geben, die feiern auf diese Weise Weihnachten, mit Zufallsgästen - nicht die schlechteste Art, Heiligabend zu verbringen. "Alle dürfen mit" ist aber gar kein Weihnachtsbuch; nur eines über ein Grundbedürfnis und seine Sättigung. Also vielleicht doch?
MONIKA OSBERGHAUS
Anna-Clara Tidholm: "Alle dürfen mit". Aus dem Schwedischen übersetzt von Anu Stohner. Hanser Verlag, München 2005. 32 S., geb., 10,- [Euro]. Ab 2 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Rezensentin Monika Osberghaus ist begeistert von der schwierigen Kunst der Einfachheit, deren meisterhafte Beherrschung Anna-Clara Tidholm mit diesem Bilderbuch wieder bewiesen habe. Einmal mehr gehe es der schwedischen Bilderbuchautorin um kindliche Grundbedürfnisse, in diesem Fall ums "Dabeisein- und Mitmachendürfen". Zu diesem Zweck lässt Tidholm, wie wir lesen, ein Mädchen einen blauen Kleinlaster mit offener Ladefläche durch das Bilderbuch fahren. Jeder, an dem sie vorbeikomme, dürfe mit und werde da abgeholt, wo er sich gerade befinde, in einer kleinen "Unbehaglichkeit" oder nur in Kälte oder Langeweile. Gezeichnet findet die Rezensentin all dies "auf die schlichteste Weise", und zwar mit Wasserfarben und Kohlestift.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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"ein schönes Buch, um kleine Zappelkinder auf den Abend einzustimmen." Oberhessische Presse, 10.09.2005 "Alle dürfen mit ist eine schillernde Ode an die Freundschaft, so märchenhaft wie die Bremer Stadtmusikanten, doch ganz ohne Pathos und lautes Geschrei" Die ZEIT, Thomas David, 6.10.2005 "Einfachheit ist eine der schwierigsten Übungen für Bilderbuchmacher. Anna-Clara Tidholm beherrscht diese Kunst meisterhaft" Frankfurter Allgemeine Zeitung, Monika Osberghaus, 10.12.2005