`Das geht nicht! diesen Satz bekam Claudia Rutt oft zu hören. Sie unterstützte Peter Harf dabei, der das Schicksal seiner Frau zum Anlass nahm, die erste Knochenmarkspenderdatei ins Leben zu rufen. Mechtild Harf war an Leukämie erkrankt und brauchte eine Stammzelltransplantation. Da in Deutschland zu dieser Zeit, wir sind im Jahr 1991, nur 3000 Spender registriert waren, und die Suche über ausländische Dateien zeitintensiv und wenig erfolgversprechend gewesen wäre, wurde gemeinsam mit dem seinerzeit behandelnden Arzt Prof. Dr. med. Gerhard Ehninger - eine private Initiative gegründet, um einen passenden Spender zu finden. Aus dieser Initiative entstand die gemeinnützige Organisation DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Die Macher der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei mussten von Anfang an in großem Maßstab denken. Ihre kompromisslose Orientierung an dem Ziel, möglichst viele Leben zu retten, half ihnen dabei. Sie erreichten, was nicht selbstverständlich gelingt: die Synthese aus Menschlichkeit und Professionalität. In Zeiten, in denen sich das Spektrum sozialer Akteure von der Politik und staatlichen Einrichtungen hin zur Wirtschaft und ins Private verschiebt, kann die beeindruckende Geschichte der DKMS als Vorbild für zeitgemäßes soziales Unternehmertum dienen. Und Hoffnung machen auf eine human orientierte Gesellschaft, in der Fortschritt und Gemeinschaftssinn keine Widersprüche sind.