In Arras, einem Dorf in Nordfrankreich, führt Jocelyne einen Kurzwarenladen. Ihre Kinder sind längst Erwachsen und mit ihrem Mann ist sie immer noch zusammen, auch wenn dieser etwas ungehobelt ist. Ihre Leidenschaft gilt ihrem Blog, in welchem sie übers Sticken, Nähen und Stricken berichtet.
Jocelynes Leben ist nicht einfach, doch sie macht das Beste daraus. Ihre kleine Welt gerät auf einmal…mehrIn Arras, einem Dorf in Nordfrankreich, führt Jocelyne einen Kurzwarenladen. Ihre Kinder sind längst Erwachsen und mit ihrem Mann ist sie immer noch zusammen, auch wenn dieser etwas ungehobelt ist. Ihre Leidenschaft gilt ihrem Blog, in welchem sie übers Sticken, Nähen und Stricken berichtet. Jocelynes Leben ist nicht einfach, doch sie macht das Beste daraus. Ihre kleine Welt gerät auf einmal völlig aus den Fugen, als sie im Lotto eine nicht gerade kleine Summe Geld gewinnt…
Es gibt Bücher, die hält man in der Hand, bestaunt das hübsche Cover, erfreut sich am interessant klingenden Klappentext und atmet den frischen Duft des Buchs ein, und noch bevor man auch nur einen Satz gelesen hat, weiß man, dass man ein richtig tolles Buch in den Händen hält. Genau so ist es mir mit „Alle meine Wünsche“ von Grégoire Delacourt ergangen.
Die Sprache des Autors habe ich als ein klein wenig eigenwillig empfunden, so verwendet er bei wörtlicher Rede zum Beispiel keine „Gänsefüßchen“. Dadurch musste ich manchmal überlegen, ob nun gesprochen wird oder nicht, was dazu führte, dass ich die Sätze noch aufmerksamer gelesen habe. Dennoch ist seine Sprache sehr schön, fast schon ein wenig poetisch und vor allem voller Klugheit. Jede Seite enthält sehr schöne Sätze, welche mich nachdenklich gemacht haben, so dass ich beim Lesen immer wieder innegehalten habe, um über das Gelesene nachzudenken.
Jocelyne, auch Jo genannt, war mir gleich sehr sympathisch und im Laufe der Geschichte habe ich sie richtig ins Herz geschlossen. Sie ist eine gestandene Frau, die sowohl die Schönheit als auch die Schattenseiten des Lebens kennt und sich damit arrangiert hat, dass im Leben eben nicht immer die Sonne scheint und man auch nicht immer das bekommt, was man sich wünscht. Alle Figuren des Buchs wurden vom Autor mit viel Liebe dargestellt, wodurch sie auf mich sehr lebendig wirkten. Und auch wenn ich nicht viel für Handarbeiten übrig habe, was ich meinem mangelnden Talent diesbezüglich zuschreibe, würde ich Jocelynes kleinen Laden nur zu gerne einmal besuchen.
Als Jocelyne im Lotto gewinnt, verändert sich ihr Leben von jetzt auf gleich. Und dabei nimmt die Geschichte eine Wendung, mit welcher ich vorab absolut nicht gerechnet hätte. Etwas ungläubig habe ich die letzten Kapitel nochmal gelesen, denn diese Wendung hat mich sehr überrascht. Ich finde diese Wendung jedoch absolut genial, da der Autor hier sehr gut verdeutlicht, wie stark Geld und die Gier nach Geld Menschen und ihren Charakter verändern kann. Genauso zeigt er jedoch auch, dass Geld nicht alles ist und dass viel Geld nicht zwangsläufig bedeutet, dass man glücklich dadurch wird. Diese Botschaft gefällt mir sehr gut und ich finde es wichtig, dass man sich dies auch immer wieder selbst bewusst macht.
Das buch umfasst zwar „nur“ 128 Seiten, dennoch ist die erzählte Geschichte rund. Ich hätte die Geschichte zwar gerne noch länger verfolgt, aber das Gesamtbild ist absolut stimmig. Auch wenn das Buch durch das Cover und den Klappentext den Eindruck vermittelt, als wäre es eher ein Buch für Frauen, so sollte man(n) sich davon nicht täuschen lassen, denn die Geschichte selbst kann genauso gut von Männern gelesen werden.
Fazit:
Der erste Eindruck zu „Alle meine Wünsche“ hat mich nicht getäuscht, denn mir hat das Buch sehr gut gefallen. Dies liegt zum einen an Grégoire Delacourts tollem Schreibstil, vor allem jedoch an der erzählten Geschichte, welche verdeutlicht, dass Geld nicht alles im Leben ist.