Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern ist die sozialräumliche Segregation in den Straßen der Stadt Halle (Saale) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten zu beobachten? Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Einführung zur (sozialräumlichen) Segregation, ihren Formen und einem Überblick über den Forschungsstand. Darauf folgen ein paar kurze Beispiele zum Auftreten sozialräumlicher Segregation in anderen Städten. Anschließend wird die Methodik erläutert, mit welcher aus dem Stadtadressbuch eine Tabelle mit dem Segregationsindex der Straßen erstellt wurde. Diese wird dann im abschließenden Kapitel des Hauptteils analysiert und interpretiert, bevor im Fazit versucht wird, die oben genannte Leitfrage zu beantworten. Schaut man heutzutage auf die deutschen Großstädte, so lässt sich in vielen eine Art der Quartierbildung und sozialräumlichen Segregation erkennen. Seien es ärmere Viertel wie Marzahn in Berlin, Chorweiler in Köln, die Neustadt in Halle (Saale) oder auch die reicheren wie Zehlendorf (Berlin), Hahnwald (Köln) und Giebichenstein (Halle). Für die meisten Menschen ist es heut-zutage vollkommen normal, dass es Stadtteile gibt, in welchen die reichere und andere in denen die ärmere Bevölkerung wohnt. Doch wie sahen die Städte vor 150 Jahren zur Zeit der frühen Industrialisierung aus? Gab es eine ähnlich nachvollziehbare Aufteilung in Arm und Reich? Diese Frage beantwortet die Kulturwissenschaftlerin Andrea Hauser für die Stadt Halle an der Saale mit Nein. Sie schreibt, dass es zwar in manchen Vierteln gewisse Dominanzen gegeben habe, nicht jedoch so eindeutig, dass man von einer sozialräumlichen Segregation sprechen kann. Vielmehr habe es eine kleinräumliche Segregation gegeben, bei welcher innerhalb der einzelnen Häuser und einzelner Straßen sich die Bevölkerungsschichten mischten und so mit- und nebeneinander lebten. Doch gerade für ihren letzten Punkt, führt sie kaum Beweise in Form von Zahlen, Tabellen o.Ä. an. Diesem Defizit soll mit dieser Arbeit entgegengewirkt werden.
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