Charakter und Anlage des im Jahr 1911 für Klavier solo entstandenen Stückes scheinen für diese Bearbeitung prädestiniert: Bartóks "barbarisches" Allegro, ein Werk von hohem technischen Anspruch und komplexer Harmonik, wurde von Martin Oprsál für vier Hände bearbeitet - allerdings bewegen sich diese nicht über eine Klaviertastatur, sondern bedienen sich Schlägel, mit denen sie über fünf Oktaven eines Marimbaphons huschen. Bartóks Idee, der in diesem Stück dem Klavier durch einen treibenden Puls in schnellem Tempo sowie hervorgehobene Artikulationen durchaus bereits einen schlagzeugartigen Charakter zuteilwerden ließ, wird durch dieses Arrangement quasi weiterentwickelt. Hämmernde Achtelfolgen und springende Motive können auf dem Stabspiel nicht nur musikalisch überzeugend dargestellt, sondern auch optisch wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Auffällig, stürmisch, revolutionär, seinen Kritikern gegenüber fast schon ein wenig provokant sollte das Werk sein, das Elemente aus der ungarischen Volksmusik mit moderner Harmonik verwebt und Melodien aus Bauernweisen mit perkussiven Anklängen sowie gesuchten Dissonanzen mischt. Expressiv, von persönlicher Reife geprägt fordert Bartók neben einem schnellen Tempo eine in alle Richtungen extreme Dynamik, bildet Kontraste mit Motiven und Themen und setzt agogisches Fingerspitzengefühl voraus. Damit schafft er eine Verbindung zwischen didaktischem Interesse, höchstem musikalischen Anspruch und konzertanter Impression. "Allegro barbaro" - ein Tanz der Kulturen, der musikalischen Entwicklung eines Komponisten, der als einer der bedeutendsten Vertreter der Moderne gilt, und nicht zuletzt ein Tanz der Schlägel, der sich vor unseren Augen und unseren Ohren abspielt.Schwierigkeitsgrad: 2-4