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Alleinerziehende Migrantinnen widersprechen dem Klischee der Migrantenfamilie, in der Frauen für die Sorge und das Wohlergehen im Privaten und Männer für den Erwerbsbereich zuständig sind. Alleinerziehende mit Migrationsgeschichte leben anders. In dieser von Dorothea Krüger herausgegebenen qualitativen Studie geben sie Auskunft über ihre heterogene Herkunft (Türkei, Russland, afrikanische Länder, Iran/Irak, Syrien, Armenien) und ihre unterschiedlichen Biografien (erste, zweite Generation). Welche Gründe führten zur Migration, wie erfahren die Migrantinnen Mutterschaft? Welche Lebensziele…mehr

Produktbeschreibung
Alleinerziehende Migrantinnen widersprechen dem Klischee der Migrantenfamilie, in der Frauen für die Sorge und das Wohlergehen im Privaten und Männer für den Erwerbsbereich zuständig sind. Alleinerziehende mit Migrationsgeschichte leben anders. In dieser von Dorothea Krüger herausgegebenen qualitativen Studie geben sie Auskunft über ihre heterogene Herkunft (Türkei, Russland, afrikanische Länder, Iran/Irak, Syrien, Armenien) und ihre unterschiedlichen Biografien (erste, zweite Generation). Welche Gründe führten zur Migration, wie erfahren die Migrantinnen Mutterschaft? Welche Lebensziele streben sie für sich und ihre Kinder an? Wie beschreiben sie ihre Bildungs- und Berufsverläufe? Viele Migrantinnen verfügen über Pendel-, Rückkehr- und Transmigrationserlebnisse, einige kennen das Herkunftsland der Eltern und Großeltern nur aus Erzählungen, als "kollektiv-familiären Erinnerungsschatz". Besonders die Transmigration löst traditionelle Migration ab und weist auf einen Wechsel zwischen verschiedenen Orten in unterschiedlichen Ländern als Normalzustand hin. Alle Migrantinnen in dieser Studie haben das Ziel, ein "gutes Leben" in Deutschland zu verwirklichen. Welche Handlungsoptionen stehen ihnen dabei zur Verfügung? Als Dimension der Lebensqualität nehmen private sowie institutionelle Netzwerke einen hohen Stellenwert ein. Die Familienform Alleinerziehend stellt zudem eine besondere Herausforderung dar, Identitätsarbeit zu leisten. Unübersehbar sind auch materielle und immaterielle Einschränkungen, Diskriminierungen und strukturelle Ausgrenzungen, die alleinerziehende Migrantinnen in ihren Entscheidungsspielräumen eingrenzen. Einen wichtigen Beitrag zur Veränderung faktischer Benachteiligungen stellen neue Formen sozialpolitischer Unterstützung dar. Auch die öffentliche Anerkennung der individuellen Potenziale alleinerziehender Migrantinnen ist unabdingbar, um soziale Ungleichheiten abzubauen. Die vorliegende Studie gibt dazu Anregungen und Hinweise. Sie istdie erste wissenschaftliche Untersuchung, welche die Familienform Alleinerziehend bei Migrantinnen in den Fokus rückt.
Autorenporträt
Dr. Dorothea Christa Krüger ist Soziologin am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Migration und Gender sowie Diversität von Lebens- und Familienformen. In ihren Veröffentlichungen stehen Entwicklungen, Kontroversen und Prognosen zu "Familien heute", Genderkompetenzen und Schulwelten sowie das Leben junger Frauen mit Migrationshintergrund zur Debatte.