Der von Michael Lentz besorgte Auswahlband enthält Gedichte von Ror Wolf aus allen Schaffensphasen. Er zeigt einen dichterischen Solitär, der im Recyceln von Formen wie Ballade, Moritat und Bänkelsang, von Vagantenlied, Märchen und Kinderlied den Topoi Krankheit, Komik und Kulinarik, aber auch dem Eros und dem Thanatos immer wieder Neues abzugewinnen wusste. Wolfs Gedichte, bei aller Verspieltheit oft formstreng und gereimt, umkreisen das Verschwinden, das Unwahrscheinliche, aber auch zutiefst Grundsätzliche, und sie gehen immer aufs Neue den Paradoxien von Leben und Literatur in ihren…mehr
Der von Michael Lentz besorgte Auswahlband enthält Gedichte von Ror Wolf aus allen Schaffensphasen. Er zeigt einen dichterischen Solitär, der im Recyceln von Formen wie Ballade, Moritat und Bänkelsang, von Vagantenlied, Märchen und Kinderlied den Topoi Krankheit, Komik und Kulinarik, aber auch dem Eros und dem Thanatos immer wieder Neues abzugewinnen wusste. Wolfs Gedichte, bei aller Verspieltheit oft formstreng und gereimt, umkreisen das Verschwinden, das Unwahrscheinliche, aber auch zutiefst Grundsätzliche, und sie gehen immer aufs Neue den Paradoxien von Leben und Literatur in ihren sprachlich schönsten Schnittmengen auf den Grund. »Alles andre: ungewiß« setzt dem Dichter Ror Wolf als Großmeister der Sprache, der melancholischen Pointe, der gegenseitigen Spiegelung von Trauer und Komik ein Denkmal. Ror Wolf gelang es wie niemandem sonst in der zeitgenössischen deutschsprachigen Poesie, die Flüchtigkeit von Leben, Erleben, Erinnern, Vorstellen und Sprechen auf die Spitze zu treiben. Den Gedichtband schmücken bisher unveröffentlichte Collagen von Ror Wolf.
Ror Wolf, geboren 1932 in Saalfeld/Thüringen, gestorben 2020 in Mainz. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden (1988), dem Bremer Literaturpreis (1992), dem Heimito-von-Doderer-Literaturpreis (1996), dem Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz (1997), dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2003), dem Preis Hörbuch des Jahres 2006, dem Preis Hörspiel des Jahres 2007, dem Friedrich-Hölderlin-Preis (2008), dem Günter-Eich-Preis (2015), Schiller-Gedächtnispreis (2016) und der Rainer-Malkowski-Preis (2018).
Rezensionen
»Seine Erzählwelten machen das Kontingente, den Zufall, das Unwahrscheinliche, aber auch das völlig Belanglose zum Fundament einer imaginären Seins- als Lese, Seh- und Hörerfahrung.«Michael Lentz, Frankfurter Allgemeine Zeitung»Etwas Schöneres können Sie an Weihnachten nicht verschenken.« Elke Heidenreich, Spiegel Kultur
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