Dem Flüchtigen gehört dieser Gedichtband. Und es kann wohl als ein Synonym für das Poetische gelten, dem wir in der Augenblickhaftigkeit begegnen, in unseren Erfahrungen und Empfindungen, die höchst real sind und sich uns doch auf unbegreifliche Weise entziehen. »Alles Flüchtige« zeigt sich in der vorliegenden Sammlung in kleinen, fragilen Gedichtgebilden, die beinahe ganz aus der Sprache selbst geboren sind, aber auch in größer angelegten Texten, deren programmatische Sujets besonderen Persönlichkeiten und ihren Schicksalen gewidmet sind, in Gemälde- und Musikgedichten und schließlich in einer Landschafspoesie, die die Natur mit ihren Phänomenen als einen nach wie vor zentralen Raum des Bedeutens in klangvollen Sprachbildern vor Augen rückt. In diesen Bildern eines unbeständigen Vorüberziehens kann der Leser für eine Weile zu Hause sein. Im Nachwort »Über das Poetische« beleuchtet die Lyrikerin den poetologischen Standort ihres dichterischen Schaffens. Anknüpfend an bedeutende philosophische, religions- und sprachwissenschaftliche Denktraditionen, möchte sie den Blick auf eine schöpferische Sprache lenken, in der sie den »Stoff« erkennt, aus dem die Welt gemacht ist.
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