„Bevor die richtige Weihnachtszeit kommt, ist immer erst Totensonntag, und das ist ziemlich dumm.“
Jesper ist bald sieben, geht schon zur Schule und kann „Fu ruft Ufu“ schreiben. Gemeinsam mit ihm und seinen beiden kleinen Schwester Janna und Jule erleben wir die Vorweihnachtszeit. Dabei gibt es
viele aufregende Dinge! Es wird gebastelt und gebacken, es geht auf den Weihnachtsmarkt und zum…mehr„Bevor die richtige Weihnachtszeit kommt, ist immer erst Totensonntag, und das ist ziemlich dumm.“
Jesper ist bald sieben, geht schon zur Schule und kann „Fu ruft Ufu“ schreiben. Gemeinsam mit ihm und seinen beiden kleinen Schwester Janna und Jule erleben wir die Vorweihnachtszeit. Dabei gibt es viele aufregende Dinge! Es wird gebastelt und gebacken, es geht auf den Weihnachtsmarkt und zum Tannenbaum-Aussuchen, es gibt Weihnachtsgeheimnisse und –wünsche, ein Krippenspiel wird eingeübt und ein ganzer Supermarkt in Weihnachtsstimmung gebracht.
Ich habe dieses Buch vor Jahren gemeinsam mit meinen Kindern kennengelernt. Die beiden haben natürlich schon länger nicht mehr reingeschaut, oder wenn, würden sie es nicht zugeben. Ich fühle mich aber groß genug um zuzugeben, dass ich immer noch gerne reinschaue. Jesper und seine Schwestern sind so liebenswert und natürlich, viele der Geschichten weckten bei mir Erinnerungen.
„Sechzehn Weihnachtskarten brauchen wir, ich hab gezählt“, sagt Mama vorne zu Papa. Die Weihnachtskarten kaufen sie immer an so einem Stand, an dem auch knallbunte Pudelmützen verkauft werden und ganz komische Blockflöten. Das Geld kriegen dann arme Kinder in anderen Ländern, und da hat Jesper gar nichts dagegen. Aber man könnte ihnen das Geld vielleicht auch einfach mit der Post schicken. Dann müsste Jesper am zweiten Advent nicht immer zum Basar.“
Die drei sind wirklich so, wie Kinder nun mal sind. Sie sind neugierig und zappelig, eifersüchtig aufeinander, neidisch und manchmal maulig. Und gelegentlich haben sie die goldigsten Einfälle, wenn sie beispielsweise beim Tannenbaum-Aussuchen einen krummen Baum mit drei Spitzen auswählen, weil diesen sonst niemand will und „der arme alte Baum“ doch „ein Tannenbaum sein will“.
Die Geschichten haben eine überschaubare Länge und sind geeignet zum Vorlesen ab dem Kindergartenalter oder auch zum Selberlesen für Grundschüler oder Große, die vor Weihnachten gerne mal das Kind in sich entdecken. Jede Geschichte ist mit lustigen Bildern illustriert, die die wesentlichen Punkte der Geschichte wiedergeben. Für mich immer wieder ein vorweihnachtliches Lesevergnügen.
„Und dann wird es endlich ein ganz kleines bisschen dämmerig.
„Na, dann wollen wir mal“, sagt Papa und verschwindet im Weihnachtszimmer.
Jesper stöhnt. Die schöne Weihnachtsliederplatte fängt an zu spielen wie jedes Jahr, und durch die Riffelglasscheibe in der Tür kann man sehen, wie die Kerzen anfangen zu brennen, eine nach der anderen und ganz verschwommen.
Jespers Herz fängt an zu klopfen und die Knie zittern ihm wie bisher erst zwei Mal in seinem Leben. Dann geht die Tür ganz langsam auf.
„Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen“, sagt Janna laut mit ganz wunderbarer Betonung, und Jule schreit: „Bammbaum!“
Vor dem Fenster, gleich neben dem Fernseher, steht ganz riesengroß der Tannenbaum und von jeder der drei Spitzen baumelt in Glitzerpapier ein Schokoladenstern.
Da weiß Jesper, dass es jetzt Weihnachten ist.“