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Wo auf der Welt wird am besten gekocht? Und wo am interessantesten gegessen? Christian Seiler probiert alles. Er berichtet aus der Spitzengastonomie, vom Marktstand und von der Feuerstelle. Die Welt ist seine Speisekarte, «Alles Gute» sein Programm. Mit vielen Rezepten und Empfehlungen zum Nachreisen und Selberprobieren. Von A wie Adelaide bis Z wie Zürich. Christian Seiler ist Journalist und Autor zahlreicher Bücher. Er schreibt für diverse Zeitschriften übers Essen, Trinken und Reisen. Er isst meistens in Wien, wo er auch wohnt. Ausser er isst auf Reisen.

Produktbeschreibung
Wo auf der Welt wird am besten gekocht? Und wo am interessantesten gegessen? Christian Seiler probiert alles. Er berichtet aus der Spitzengastonomie, vom Marktstand und von der Feuerstelle. Die Welt ist seine Speisekarte, «Alles Gute» sein Programm. Mit vielen Rezepten und Empfehlungen zum Nachreisen und Selberprobieren. Von A wie Adelaide bis Z wie Zürich. Christian Seiler ist Journalist und Autor zahlreicher Bücher. Er schreibt für diverse Zeitschriften übers Essen, Trinken und Reisen. Er isst meistens in Wien, wo er auch wohnt. Ausser er isst auf Reisen.
Autorenporträt
Christian Seiler ist Journalist und Autor zahlreicher Bücher. Er schreibt für diverse Zeitschriften übers Essen, Trinken und Reisen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.11.2019

Gutes Essen macht gute Laune
Christian Seiler schlemmt sich rund um die Welt

Kann man des guten Essens und Trinkens überdrüssig werden? Das wird man immer wieder gefragt, wenn man sich beruflich mit gutem Essen und Trinken beschäftigt, und die Antwort kann immer nur lauten: nein, natürlich nicht! Was für eine absonderliche Vorstellung ist es denn, vor einem Steinbutt zu sitzen und sich nach Fischstäbchen zu sehnen, oder ein Täubchen aus der Bresse verspeisen zu dürfen und sich dabei nach Chicken Wings aus der Tiefkühltruhe zu verzehren? Jeder Mensch von Sinn und Verstand kann von gutem Essen den Hals nicht voll bekommen, und Christian Seiler würde das Nein sogar in Versalien schreiben und rot unterstreichen. Er war einmal Kulturredakteur bei der "Weltwoche", dann Chefredakteur bei "Profil", schreibt aber am liebsten über die Feinschmeckerei in allen Facetten und reist dafür rastlos um die ganze Welt. Jetzt hat er seine besten Geschichten in einem opulenten Buch versammelt.

Die Weltreise beginnt in Adelaide und endet in Zürich, dazwischen schmaust und prasst Seiler in München und Marrakesch, Barcelona und Berlin, London und Lissabon, Kyoto und Cartagena, Saigon und Stockholm, Tokio und Tel Aviv. Er trifft Köche, schaut in Töpfe, verkostet Weine, versackt in Kneipen, treibt sich auf Märkten herum und streut immer wieder kurze Glossen mit kulinarischen Lebensweisheiten ein, etwa über die Frage, warum sehr teure Champagner ihr Geld sehr wert sind und Essen immer lauwarm auf den Tisch kommen sollte. Nie geht ihm dabei seine Lust und Leidenschaft, seine Hingabe und sein Heißhunger verloren. Nie nippt er nur am Genuss, und bei den besten Weinen und Schaumweinen des Planeten bleibt es selten bei einer Flasche.

Diese Begeisterungsfähigkeit ist der beste Schutzschild, um nicht in die Falle zu tappen, in der sich viele Gastronomiejournalisten früher oder später wiederfinden: Christian Seiler wird in keiner Sekunde zum Snob. Arroganz ist ihm völlig fremd, stattdessen hat er eine gesunde Selbstironie und ein großes Herz, in dem Platz für viele Götter ist. Er schlägt sich gleichermaßen in Dreisternehäusern und Straßenimbissen den Bauch voll, isst mit demselben Enthusiasmus Hausmannskost und Avantgardeküche. Er probiert alles, prahlt nie, rümpft nie die Nase, ist weder Egomane noch Egozentriker, obwohl er immer in der Ich-Perspektive schreibt. Ein Wahrheitssucher, der den Dingen auf den Grund gehen und den innersten Zusammenhalt der Welt entschlüsseln will, ist Seiler allerdings auch nicht. Ihm reicht es meist, wenn es gut schmeckt, und mit seiner Sprache gibt er sich selten so viel Mühe, wie es Joël Robuchon mit seinem Kartoffelpüree tat. Ein nonchalanter Plauderton, garniert mit freundlicher Süffisanz, das muss genügen.

Dass ihm bei seiner enthusiastischen Plauderei manchmal lässliche Fehler unterlaufen und er zum Beispiel Gabriel García Márquez seinen Literaturnobelpreis in Oslo, statt in Stockholm abholen lässt, fällt nicht weiter ins Gewicht. Denn Christian Seiler hat ein wunderbar optimistisches Buch geschrieben, das zeigt, dass die Welt voller gutem Essen ist, weil es immer irgendwo einen fabelhaften Koch und ein erfreuliches Restaurant gibt.

Dieser moderne Gargantua klagt nicht, mäkelt nicht, er kennt keinen Zynismus, keinen Ennui, keine Misanthropie, sondern erteilt seinen Lesern eine schöne Lektion fürs Leben: Wer gut isst und trinkt, bekommt zwangsläufig gute Laune. Und wer diesen Rat Christian Seilers befolgt, ist ohnehin auf der sicheren Seite: "Beim Trinken den Rausch vermeiden zu wollen ist ebenso kläglich, wie sich beim Hören sakraler Musik gegen das Gefühl des Erhabenen zu sperren."

JAKOB STROBEL Y SERRA.

Christian Seiler: "Alles Gute". Die Welt als Speisekarte.

Echtzeit Verlag, Basel 2019. Mit Illustrationen von Markus Roost und Roland Hausheer. 816 S., geb., 43,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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