Berlin um 1930. Die Wiener Schauspielerin Elli ist wieder einmal ohne Engagement. Die nächste Miete ist bereits überfällig und die tägliche triste Mahlzeit besteht schon seit Wochen aus Suppe. In einer von Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und greller Armut geschüttelten Zeit scheint immerhin ihre neue Liebe, der solide Jura-Student Robert, eine Schulter zum Anlehnen zu versprechen. Und dann gibt es da auch noch das neue Kabarett-Kollektiv "Jazz". Gemeinsam mit einem bunten Trüppchen gleichgesinnter, mittelloser junger Künstler und Künstlerinnen hat Elli das Kabarett gegründet - aus der Not, aber mit viel Idealismus und noch mehr Hoffnung auf den großen Sprung. Aber werden sie auch wirklich alle in das kleine Café am Kurfürstendamm kommen - die einfluss reichen Leute von der Presse, die allmächtigen Theaterregisseure und die eingebildeten Filmfatzkes, kurz: 'das Publikum von Berlin'?
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als absolut empfehlenswerten Geheimtipp sieht Rezensent Bernd Noack diese Wiederentdeckung der Wiener Autorin Lili Grün, die 1942 von den Nazis ermordet wurde. Kurt Tucholsky und Mascha Kaléko kommen dem Rezensent in den Sinn, wenn er die charmante Melancholie und "sprühende Frechheit" der Neuauflage (unter anderem Titel) ihres Romans "Herz über Bord" liest. Teils autobiografisch, dabei mit Witz und "übervollem Herzen" erzählt Grün vom turbulenten Leben junger Frauen im Berlin der 20er Jahre, schwärmt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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