Ein Haus, in dem ganz schön etwas steckt
Tagebücher, Möbel und anderes nämlich - denn Barbara Aubert, die ihre Wiener Firma aufgibt und im beschaulichen Tulln ein neues Leben beginnt, hat das Haus mit allem drum und dran gekauft. Und das hat es in sich, wird der frühere Besitzer doch mit Egon
Schiele, ja, genau, dem heute bekannten Maler, in Verbindung gebracht. Sein Jugendfreund soll er…mehrEin Haus, in dem ganz schön etwas steckt
Tagebücher, Möbel und anderes nämlich - denn Barbara Aubert, die ihre Wiener Firma aufgibt und im beschaulichen Tulln ein neues Leben beginnt, hat das Haus mit allem drum und dran gekauft. Und das hat es in sich, wird der frühere Besitzer doch mit Egon Schiele, ja, genau, dem heute bekannten Maler, in Verbindung gebracht. Sein Jugendfreund soll er gewesen sein. Steckt mehr dahinter? Vielleicht ja sogar Wertvolles? Warum wohl geistert so ein merkwürdiger Zeitgenosse um das Haus herum, der behauptet, es hätte seinem Opa gehört und er wolle mal reinschauen.
Barbara bleibt vorsichtig und das ist gut so: denn erstens hat sie alle Hände voll zu tun. Sie hat sich nicht nur ein neues Zuhause geschaffen, sondern mit dem Erwerb der Mehrheitsanteile an der örtlichen Gärtnerei auch ein neues Standbein versorgt - auch wenn Gärtnerin Leonie, gleichzeitig die frühere Besitzerin, sie aus dem Tagesgeschäft raushalten möchte. In ihrem eigenen oder in Barbaras Interesse?
Barbara hat kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn bald schon gibt es Tote. War es Selbstmord oder Mord und wie hängt das Ganze mit Fällen zusammen, die vor Barbaras Zeit geschahen? Gut, dass Barbara Freunde in Wien hat, die sie zur Hilfe holen kann.
Ein ebenso stimmiger wie stimmungsvoller Kriminalfall, bei dem ich vor allem die Einbindung des Malers Egon Schiele, seiner Bilder und seiner mir bislang unbekannten Texte genossen habe. Das hat wettgemacht - dass es mir manchmal zu voll wurde in dem Krimi - sowohl in Bezug auf das Personal als auch bezüglich vorheriger Ereignisse, Verbindungen und Animositäten. Denn in dem Band kommen eine ganze Reihe von Figuren vor, die bereits in früheren Büchern der Autorin eine Rolle gespielt haben - da fühlte ich mich als Leserin des Öfteren mal vor vollendete Tatsachen gestellt.
Dem interessierten Leser würde ich also raten, die vorher erschienenen Werke der Autorin zu genießen, bevor er sich an dieses macht - das erspart mit Sicherheit die ein oder andere Verwirrung und trägt dazu bei, den Genuss vollkommen werden zu lassen!