Das Rhein-Main-Gebiet ist heute eine der ökologisch und biogeographisch am besten erforschten Regionen der Welt - und das hat unmittelbar mit einem der größten Umweltsünder des 20. Jahrhunderts zu tun: dem Frankfurter Flughafen. Von diesem paradoxen Befund ausgehend skizziert der Essay von Nils Güttler das Programm einer politischen Wissensgeschichte dieses scheinbaren "Nicht-Ortes". Im Mittelpunkt steht dabei eine politische Geschichte des Wissens über Umwelt. Das örtliche Klima, das Management von Wald und Biotopen und nicht zuletzt die oft gravierenden Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Bevölkerung in Form von Luftverschmutzung und Lärm: Luftverkehrshubs wie Frankfurt haben auf verschiedenen Ebenen Wissen über technische und natürliche Umwelten produziert, und sie haben die Vorstellung davon, was Umwelt ist, schleichend verändert.