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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Kassel (Romanistik), Veranstaltung: Identitätskonstruktion in den Filmen Pedro Almodóvars, Sprache: Deutsch, Abstract: Der überaus produktive und erfolgreiche spanische Regisseur Pedro Almodóvar wagte in den 1980er Jahren eine in den Zeiten des Übergangs zur Demokratie in Spanien kulturell noch eher konservativen Gesellschaft die offene Auseinandersetzung mit der sozialen und individuellen Konstruktion von Geschlechtsidentitäten und alternativen Lebensentwürfen. Seine Filme bilden weniger ein…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Kassel (Romanistik), Veranstaltung: Identitätskonstruktion in den Filmen Pedro Almodóvars, Sprache: Deutsch, Abstract: Der überaus produktive und erfolgreiche spanische Regisseur Pedro Almodóvar wagte in den 1980er Jahren eine in den Zeiten des Übergangs zur Demokratie in Spanien kulturell noch eher konservativen Gesellschaft die offene Auseinandersetzung mit der sozialen und individuellen Konstruktion von Geschlechtsidentitäten und alternativen Lebensentwürfen. Seine Filme bilden weniger ein gesellschaftliches Panoptikum ab als dass sie einen Fokus auf die marginalisierten Gesellschaftsschichten, wie zum Beispiel die Arbeiterschicht, die Künstlerszene und das Drogenmilieu legen. Dass in diesem Kontext die traditionelle Vorstellung einer liebenden und sorgenden Mutter, die sich durch vorbildliches Verhalten und ein gepflegtes Erscheinungsbild auszeichnet, mit den Ausdrucksformen der ¿Movida-Szene¿ Spaniens in Konflikt gerät, macht Almodóvar zum Thema vieler seiner Filme. Die Theorien von Michel Foucault und Judith Butler zur Macht der Diskurse und ihr Einfluss auf die Geschlechtsidentität bilden die theoretische Grundlage für die Betrachtung der Identitätskonstruktionen der Mutterrollen in den Filmen Almodóvars. Nach Butlers Verständnis existiert ein biologisch determiniertes Geschlecht nicht. Vielmehr kommt sie zu der Überzeugung, dass die biologische Determination von Geschlechtsidentität ein Produkt diskursiver Strategien ist, das wiederum ein Ausdruck politischer und gesellschaftlicher Machtpositionen ist. Mit dieser Überzeugung knüpft sie an den französischen Philosophen Michel Foucault an, der die Konstruktion von Identität als Produkt politischer und gesellschaftlicher Diskurse betrachtet. Almodóvar erzählt ¿alternative Geschlechtergeschichten¿, ¿[...] in denen Geschlecht nicht irrelevant [ist], aber in immer neuen und ungeahnten Inszenierungen [...]¿ erscheint. Diskursiv konstruierte Normen und gesellschaftliche Werte werden hinterfragt und alternative Lebensentwürfe und Geschlechtsidentitäten inszeniert, häufig verbunden mit sozialer Kritik an den patriarchalen Strukturen und Diskriminierungen an Frauen und Homosexuellen. Damit hat Almodóvar einen wichtigen Beitrag zur Gleichberechtigungs- und LGTBQIA+-Bewegung geleistet.
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