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Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, erzählt mit souveräner Realistik und komischer Härte die Geschichte einer großen…mehr

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Produktbeschreibung
Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, erzählt mit souveräner Realistik und komischer Härte die Geschichte einer großen Liebe. Ein umwerfender Roman über den Ehebruch im Zeitalter der sexuellen Freimaurerei.
Autorenporträt
Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt "Alles über Sally" (Roman, 2010), "Der alte König in seinem Exil" (2011), "Grenzgehen" (Drei Reden, 2011), "Selbstporträt mit Flusspferd" (Roman, 2015), "Unter der Drachenwand" (Roman, 2018), "Der Hahnenschrei" (Drei Reden, 2019) und "Das glückliche Geheimnis" (2023). Er erhielt u. a. den Deutschen Buchpreis (2005), den Johann-Peter-Hebel-Preis (2010), den Hölderlin-Preis (2011), den Literaturpreis der Adenauer-Stiftung (2011), den Joseph-Breitbach-Preis (2018), den Bremer Literaturpreis (2019), den in den Niederlanden vergebenen Europese Literatuurprijs (2019) und den Rheingau Literatur Preis (2023).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Alfred und Sally führen seit einer Ewigkeit eine ruhige Ehe. Zu ruhig für Sally, die ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund beginnt. Auch Alfred beginnt zu hinterfragen, wie gut er seine Frau nach 30 gemeinsamen Jahren eigentlich kennt. Ein großartiges Hörspiel des SWR in bester anspruchsvoller Radiohörspieltradition, eine besondere Inszenierung von Leonhard Koppelmann, der auch mit der Musik und der Geräuschkulisse eine teilweise fast surreale Stimmung erzeugt. Geigers kluger und realistisch anmutender Roman einer Ehe wird vom hervorragenden Ensemble, vor allem Stephanie Eidt und Matthias Brandt, aber auch Ernst Konarek als Sprecher getragen.

© BÜCHERmagazin, Christian Bärmann (bär)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2010

Literatur II Der Schriftsteller Arno Geiger hingegen, der vor fünf Jahren mit "Es geht uns gut" den Deutschen Buchpreis gewann, hat sich in seinem neuen Roman "Alles über Sally" (Hanser, 364 Seiten, 21,50 Euro) das bürgerliche Leben derer vorgenommen, die bürgerlich eigentlich nie hatten werden wollen; die in einer Abfolge von Ereignissen, welche sie nicht aktiv betrieben zu haben meinen, in diese Bürgerlichkeit vielmehr "hineingeraten" sind. Dreißig Jahre sind Sally und Alfred Fink zusammen, haben drei Kinder und ein Haus am Stadtrand von Wien, in das gerade eingebrochen wurde. Das bringt nicht nur die Ordnung der Dinge, sondern auch die ihres Ehelebens durcheinander. Wie Arno Geiger den entzauberten Blick der 52-jährigen Sally auf ihren Ehemann beschreibt, einen Veränderungsfeind, dessen Nörgeleien, körperliche Marotten und dessen Phlegma sie plötzlich nicht mehr zu ertragen vermag, das ist feinsinnig und auf schöne Weise unerbittlich. Man wundert sich nur über die merkwürdig bemüht erscheinenden Sätze, die den Erzählfluss unterbrechen: "Sie krabbelte aus ihren epidermal bedingten Elendsstiefeln heraus"; "Von Labilität war bei ihr nie die Rede, außer einer gewissen Labilität des Bettes"; "Alfreds Hoden erschauerten in einer schönen Koinzidenz". Der bürgerlichen Logik folgend, beginnt Sally mit dem Mann einer Freundin eine Affäre, die ein unerwartetes Ende findet. Und mit diesem Ende verpufft dann leider auch die Energie des Romans. Arno Geiger macht sich so sehr zum Komplizen seiner Agenten, dass ihm die Milieustudie aus dem Blick gerät. Am Ende ist alles wie am Anfang, die Ereignisse des Romans sind nur ein kleiner Zwischenfall wie der Einbruch ins Haus. "Alles über Sally" ist eine Bestandsaufnahme des Beständigen. Liebevoll konsolidiert der Roman, was er zum Thema macht: das bürgerliche Leben.

jia

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Man meint, Andreas Breitenstein eine gewisse Erleichterung zu entnehmen, wenn er feststellt, dass die neuere österreichische Literatur sich vom Bernhard'schen "Selbstzerfleischungskomplex" abgewendet hat und sich stattdessen in "Anti-Denunziation und Anti-Hysterie" übt. So hat ihn Arno Geigers Roman auch wegen der so plastischen und präzisen Auslotung einer nicht mehr jungen Ehe fasziniert. Dabei findet er Geigers Thema durchaus ambitioniert, und er folgt gefesselt insbesondere der Emanzipationsgeschichte der 52-jährigen Sally, die sich nach einer Affäre am Ende wieder in ihrer Beständigkeit bietenden Ehe einfindet. Der Rezensent muss allerdings zugeben, dass die Figur des Ehemanns etwas farblos bleibt und sich ihm auch das Geheimnis dieser Liebe, die in Rückblicken beschworen wird, nicht recht erschließt. Außerdem ist für seinen Geschmack etwas viel und etwas "krud" über Sex zu lesen (und Breitenstein kann sich auch nicht vorstellen, dass Sex Anfang fünfzig noch so eine exponierte Rolle spielt). Und dennoch überzeugt den Rezensenten an diesem Roman das "genuine Staunen über die intimen Sensationen des Alltags", und für ihn trägt diese Haltung den Roman auch über seine Schwächen hinweg.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Man ahnt, wohin die Reise geht. Und doch steckt dieser in seiner ganzen Beiläufigkeit grandiose Roman, der geschickt zwischen seelenruhiger Gemächlichkeit und rabiater Zuspitzung hin und her schaltet, voller Überraschungen. Geiger gelingt etwas, was man kaum für möglich gehalten hätte: ein Abenteuerroman über die Ehe, den man ernst nehmen kann. Arno Geiger bewährt sich als Meister der Einfühlung." Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 11.02.10

"Zu zeigen, was Paare zusammenhält, ist sehr viel schwieriger als zu erzählen, was sie trennt. Arno Geiger gelingt das glänzend. Still und unaufdringlich wie die alltäglichen Momente, in denen sich Paare einander mit einer kurzen Aufmerksamkeit, kleinen Fürsorglichkeiten versichern, sind auch seine Schilderungen. Alles über Sally ist ein Plädoyer für die Dauer, die vielleicht unterschätzteste Errungenschaft einer schnelllebigen, surfenden und zappenden Gegenwart. Ein kluger, bedenkenswerter Roman." Felicitas von Lovenberg, FrankfurterAllgemeine Zeitung, 05.02.10

"Wie Arno Geiger den entzauberten Blick der 52-jährigen Sally auf ihren Ehemann beschreibt, das ist feinsinnig und auf schöne Weise unerbittlich." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 07.02.10

"Geigers genuines Staunen über die intimen Sensationen des Alltags trägt weiter, als der Stoff vermuten lässt." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 09.02.10

"Arno Geiger schreibt einen ungemein anschmiegsamen Stil, der wie eine Wunderkamera von oben einschwebt und blitzschnell in den Kopf seiner Heldin schlüpft. Er erweist sich mit diesem Roman als einer der feinsten Stilisten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Und als ein formulierungsstarker Psychologe. So lebensklug, so welthaltig auf eng umzirkeltem Raum, so elegant kann deutschsprachige Prosa im Jahr 2010 klingen." Martin Ebel, Tages-Anzeiger Zürich, 12.02.10
"Ein psychologisch wahnsinnig schlauer, ein schöner, ein wunderbarer Roman." Denis Scheck, druckfrisch, 25.04.10
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Ein kluger, einfühlsamer Roman über eine jahrelange Ehe mit all ihren schönen und traurigen Momenten, meisterhaft erzählt! Sabine Geest Unser Magazin, Oktober 2011
"In vorgelesener Form entfaltet der neue Geiger-Roman einen großen Reiz."