In West-Berlin eröffnete sich – mit amerikanischer Unterstützung – nach der Teilung die Chance auf einen zukunftsweisenden Krankenhaus-Neubau. Die altehrwürdige Charité lag im sowjetischen Sektor und war für West Berliner Patienten und Medizinstudenten nicht mehr nutzbar. Im Frühjahr 1958 ersuchte deshalb der Regierende Bürgermeister Willy Brandt während eines Amerika-Besuchs die US-Regierung zu erwägen, „ob es wünschenswert sei, in Berlin ein Krankenhaus zu bauen, als weiteren Beweis des amerikanischen Interesses an der Zukunft der Stadt.“ Zunächst war ein bescheidenes Stadtteilkrankenhaus für den Südwesten geplant, mit US-Hilfe konnte schließlich Deutschlands größtes und Europas modernstes medizinisches Forschungs- und Behandlungszentrum entstehen. Errichtet mit Unterstützung der US-amerikanischen Benjamin Franklin Stiftung und geplant von amerikanischen Architekten, ging es nicht zuletzt darum, das „deutsche Geheimratsdenken“ zu überwinden. Im Winter 1968/69, also vor 50 Jahren, konnte das Klinikum Steglitz der Freien Universität (FU) nach mehrjähriger Bauzeit eröffnet werden; am 3. März 1969 wurden die ersten Patienten aufgenommen. Seit annähernd 50 Jahren dient das Klinikum Steglitz (inzwischen bekannt als „CBF“: Campus Benjamin Franklin der Charité – Universitätsmedizin Berlin) der medizinischen Ausbildung und der Krankenversorgung. Nun erscheint der Begleitband zur Ausstellung, die seit Oktober 2018 im Südfoyer des Klinikums über die Geschichte des Hauses informiert.