Eigentlich ist Lotta ein ganz normales Mädchen. Komisch ist nur, dass immer ihr diese Missgeschicke passieren. Zumindest seit Mama Lotta diese indische Blockflöte geschenkt hat. Seitdem erscheinen wie von Zauberhand peinliche Sätze an der Schultafel und Lottas Lieblingsessen schmeckt nach Rosenkohl. Und das, wo Lotta gerade ein ganz anderes Problem hat: Sie will nämlich unbedingt ein eigenes Haustier haben! Und sie hat auch schon einen Plan, wie sie das schafft … solange ihr die verflixte Flöte nicht in die Quere kommt! Lottas turbulente Welt - ein ganz besonderes Tagebuch!
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.04.2012Im Doppelpack
Eine Horde
Kaninchen
In dem Buch Mein Lotta-Leben geht es um ein Mädchen, das in einer ziemlich nervigen Familie lebt. Zum Beispiel hat sie „Blödbrüder“, die Senf in ihre Flöte schmieren. Ihre beste Freundin heißt Cheyenne und zusammen unternehmen sie die verrücktesten Sachen. Einmal versuchen sie, auf der Straße Kaninchenbabies zu verkaufen, was leider komplett in die Hosen geht. Mir hat das Buch aus mehreren Gründen sehr gut gefallen: Zum einen muss man dauernd lachen (Lotta stolpert aus Versehen ständig über ihre langweilige Schildkröte Heesters), dann gibt es viele schräge Comic-Bilder und drittens fand ich es interessant, dass Lotta wie ich auch gerade in der fünften Klasse ist. Normalerweise male und handarbeite ich lieber, als zu lesen. Aber dieses Buch habe ich an einem Tag geschafft. Ich war zwar krank und hatte viel Zeit, aber die Geschichte war so lustig, dass ich sie sicher auch in einem Rutsch gelesen hätte, wenn ich gesund gewesen wäre. Ich empfehle euch dieses Buch unbedingt! Und hoffentlich gibt es eine Fortsetzung.
Lilith Kyra Stumpf (10 Jahre)
Neben Lotta ist die eigentliche Heldin des Buches Cheyenne, ein ausgekochtes Früchtchen, das keine Scheu kennt. Als es um die Sitzordnung in der neuen Klasse geht, faucht Cheyenne erst einmal alle Jungen weg. Die Tochter einer alleinerziehenden, überforderten Prekariats-Mutter hat einen eigenen Fernseher im Zimmer, darf ständig Fastfood essen und die Quatschsendungen der Privatsender gucken. Weil die Mutter meist ermattet auf dem Sofa liegt und vermeidet, das vollgestopfte Kinderzimmer zu betreten, bemerkt sie zuerst gar nicht, dass aus Cheyennes beiden Kaninchen plötzlich eine ganze Horde geworden ist. Cheyenne wächst also nicht so behütet auf wie Lotta, woraus sich für die Freundinnen viele Freiheiten ergeben und für das Buch eine Menge Schabernack.
Lottas halb geschriebenes und halb gezeichnetes Tagebuch eignet sich besonders für Mädchen zwischen neun und elf Jahren, auch solche, die sich mit dem Selbstlesen schwer tun. Man amüsiert sich über die wunderbar miteinander korrespondierenden Texte und Zeichnungen. Lottas Aufzeichnungen zeigen den ganz normalen Familienwahnsinn satirisch überspitzt, aber dadurch umso treffender. Da ist der Vater, der anfängt von selbstgebastelten Joghurtbechertelefonen zu schwärmen, wenn Lotta das Gespräch auf ein Fotohandy lenkt. Außerdem die Mutter, die unverdrossen Schnäppchen jagt, obwohl sie damit oft unangenehme Überraschungen erlebt. Nicht zu vergessen die beiden Brüder außer Rand und Band. Lotta sehnt sich nach einem Haustier, bekommt stattdessen aber eine Flöte nach der anderen geschenkt. In dem verzweifelten Bemühen, das neueste Exemplar loszuwerden, wirft sie es in einen Briefkasten. Mysteriöserweise kehrt die Flöte immer wieder zu ihr zurück und scheint auch sonst magische Kräfte zu entfalten. Die aus dem Nichts mit zwei Bendix-Brodersen -Bänden sehr erfolgreich gestartete Alice Pantermüller entpuppt sich als erfreuliches Schreibtalent. Verena Hoenig
Alice Pantermüller
Mein Lotta-Leben.
Alles voller Kaninchen
Illustrationen von Daniela Kohl. Arena 2012. 186 Seiten, 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Eine Horde
Kaninchen
In dem Buch Mein Lotta-Leben geht es um ein Mädchen, das in einer ziemlich nervigen Familie lebt. Zum Beispiel hat sie „Blödbrüder“, die Senf in ihre Flöte schmieren. Ihre beste Freundin heißt Cheyenne und zusammen unternehmen sie die verrücktesten Sachen. Einmal versuchen sie, auf der Straße Kaninchenbabies zu verkaufen, was leider komplett in die Hosen geht. Mir hat das Buch aus mehreren Gründen sehr gut gefallen: Zum einen muss man dauernd lachen (Lotta stolpert aus Versehen ständig über ihre langweilige Schildkröte Heesters), dann gibt es viele schräge Comic-Bilder und drittens fand ich es interessant, dass Lotta wie ich auch gerade in der fünften Klasse ist. Normalerweise male und handarbeite ich lieber, als zu lesen. Aber dieses Buch habe ich an einem Tag geschafft. Ich war zwar krank und hatte viel Zeit, aber die Geschichte war so lustig, dass ich sie sicher auch in einem Rutsch gelesen hätte, wenn ich gesund gewesen wäre. Ich empfehle euch dieses Buch unbedingt! Und hoffentlich gibt es eine Fortsetzung.
Lilith Kyra Stumpf (10 Jahre)
Neben Lotta ist die eigentliche Heldin des Buches Cheyenne, ein ausgekochtes Früchtchen, das keine Scheu kennt. Als es um die Sitzordnung in der neuen Klasse geht, faucht Cheyenne erst einmal alle Jungen weg. Die Tochter einer alleinerziehenden, überforderten Prekariats-Mutter hat einen eigenen Fernseher im Zimmer, darf ständig Fastfood essen und die Quatschsendungen der Privatsender gucken. Weil die Mutter meist ermattet auf dem Sofa liegt und vermeidet, das vollgestopfte Kinderzimmer zu betreten, bemerkt sie zuerst gar nicht, dass aus Cheyennes beiden Kaninchen plötzlich eine ganze Horde geworden ist. Cheyenne wächst also nicht so behütet auf wie Lotta, woraus sich für die Freundinnen viele Freiheiten ergeben und für das Buch eine Menge Schabernack.
Lottas halb geschriebenes und halb gezeichnetes Tagebuch eignet sich besonders für Mädchen zwischen neun und elf Jahren, auch solche, die sich mit dem Selbstlesen schwer tun. Man amüsiert sich über die wunderbar miteinander korrespondierenden Texte und Zeichnungen. Lottas Aufzeichnungen zeigen den ganz normalen Familienwahnsinn satirisch überspitzt, aber dadurch umso treffender. Da ist der Vater, der anfängt von selbstgebastelten Joghurtbechertelefonen zu schwärmen, wenn Lotta das Gespräch auf ein Fotohandy lenkt. Außerdem die Mutter, die unverdrossen Schnäppchen jagt, obwohl sie damit oft unangenehme Überraschungen erlebt. Nicht zu vergessen die beiden Brüder außer Rand und Band. Lotta sehnt sich nach einem Haustier, bekommt stattdessen aber eine Flöte nach der anderen geschenkt. In dem verzweifelten Bemühen, das neueste Exemplar loszuwerden, wirft sie es in einen Briefkasten. Mysteriöserweise kehrt die Flöte immer wieder zu ihr zurück und scheint auch sonst magische Kräfte zu entfalten. Die aus dem Nichts mit zwei Bendix-Brodersen -Bänden sehr erfolgreich gestartete Alice Pantermüller entpuppt sich als erfreuliches Schreibtalent. Verena Hoenig
Alice Pantermüller
Mein Lotta-Leben.
Alles voller Kaninchen
Illustrationen von Daniela Kohl. Arena 2012. 186 Seiten, 9,99 Euro.
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Nett sind die vielen Stimmen und Geräusche, die Lottas Leben akustisch lebendig werden lassen, allen voran Katinka Kultscher als freche Lotta. Quelle: ekz.bibliotheksservice