Querdenker, Tüftler und Visionäre – ein Buch über interessante Österreicher
Alle 36 vorgestellten Personen dürften tatsächlich Pioniere sein, genau kann ich es ja nicht überprüfen. Manche scheinen „grüner“ zu sein, manche vielleicht weniger (oder wie vertragen 100 000 Kilometer und mehr pro Jahr
auf Achse unterwegs zu sein, sprich Abgase produzieren – und „grün-ökologisch? Josef Schett für…mehrQuerdenker, Tüftler und Visionäre – ein Buch über interessante Österreicher
Alle 36 vorgestellten Personen dürften tatsächlich Pioniere sein, genau kann ich es ja nicht überprüfen. Manche scheinen „grüner“ zu sein, manche vielleicht weniger (oder wie vertragen 100 000 Kilometer und mehr pro Jahr auf Achse unterwegs zu sein, sprich Abgase produzieren – und „grün-ökologisch? Josef Schett für seine Villgrater Natur Produkte). Aber das mag jetzt vielleicht sehr spitzfindig von mir sein, denn die Geschichten der Menschen haben mich überwiegend beeindruckt.
Walter Trausner, der in seiner Genusswerkstatt im Salzburger Lungau Marmeladen mit besonderem Geschmack, bio und fair, produziert; Johannes Gutmann, Gründer von Sonnentor im Waldviertel, dem in seinen Anfangszeiten als Verkäufer seiner Tees und Kräuter einmal auf einer Messe die halbe Warte geklaut wurde („Wenn meine Ware nicht gut gewesen wäre, hätten sie’s eh nicht genommen“ – O-Ton Gutmann) oder Julia Schedl, die Möbel zum „Mitwachsen“ kreiert hat, also Möbel im Stecksystem zum Erweitern – ihr Knackpunkt im Moment sind allerdings noch die Kosten, denn € 3.000 für einen Schreibtisch zahlt nicht gleich jemand; unterhaltsam die Geschichte des „Maurerlehrlings“ Robert Rogner sen., der bei der Eröffnung seiner Therme Blumau all jene in der ersten Reihe sitzen und applaudieren sah, die ihm vorher monatelang Steine vor die Füße gerollt hatten. Auch Kurioses liest man da: Martin Rauch aus Schlins in Vorarlberg baut Häuser aus Lehm, die sich mit jedem Platzregen etwas wieder auflösen, was aber der Philosophie des Bauherrn entspricht: Kunst kann ohnehin nicht ewig bestehen.
Wie eingangs geschrieben, sie sind alle Pioniere und die beiden Autorinnen habe es geschafft, jede Persönlichkeit auf drei bis vier Seiten in Bild und Text zu präsentieren. Und zwar so, dass man das Buch in die Hand nimmt und nicht mehr weglegt, bevor man es fertig gelesen hat. Und Eva-Maria Repolusk hat mit ihren Bildern Personen und anderes sehr treffend eingefangen. Ein Buch, angenehm zum Lesen, schön zum Anschauen und technisch gut gedruckt.