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Johanna Henriette Trosiener, die 1766 geborene älteste Tochter eines wohlhabenden Danziger Kaufmanns, war ein gebildetes und wissbegieriges Kind. Sie wollte einen Beruf ergreifen, Malerin werden, doch das schickte sich nicht für ein Frauenzimmer. Die Achtzehnjährige heiratete den fast zwanzig Jahre älteren Heinrich Floris Schopenhauer, auch er ein erfolgreicher Kaufmann, aber zugleich ein gebildeter Kunstkenner und ein überzeugter Republikaner. Unter seinem Einfluss wurde Johanna zur begeisterten Anhängerin der Französischen Revolution. Mit ihm reiste sie quer durch Europa, aber Gefühle…mehr

Produktbeschreibung
Johanna Henriette Trosiener, die 1766 geborene älteste Tochter eines wohlhabenden Danziger Kaufmanns, war ein gebildetes und wissbegieriges Kind. Sie wollte einen Beruf ergreifen, Malerin werden, doch das schickte sich nicht für ein Frauenzimmer. Die Achtzehnjährige heiratete den fast zwanzig Jahre älteren Heinrich Floris Schopenhauer, auch er ein erfolgreicher Kaufmann, aber zugleich ein gebildeter Kunstkenner und ein überzeugter Republikaner. Unter seinem Einfluss wurde Johanna zur begeisterten Anhängerin der Französischen Revolution. Mit ihm reiste sie quer durch Europa, aber Gefühle brachte sie für diesen 'alten Mann' nicht auf. Als Schopenhauer seinem Leben ein Ende setzte, begann für seine vierzigjährige Witwe einneues, schöneres Leben. Sie zog nach Weimar, lernte Goethe kennen und eröffnete im Zentrum der deutschen Klassik einen bald weithin berühmten bürgerlichen Salon, in dem der Dichterfürst umschwärmter Dauergast ihrer Teegesellschaften wurde.
Johanna Schopenhauer war schon Mitte Vierzig, als sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Bald galt sie mit ihren Romanen, Reisebüchern und kunsthistorischen Werken als eine der ersten und erfolgreichsten Berufsschriftstellerinnen ihrer Zeit. Die erste Leserin war immer Adele, die Tochter und treueste Gefährtin der Mutter. Mit Arthur hingegen, dem Sohn und später so berühmten Philosophen, kam es schon früh zum Bruch.
Autorenporträt
Carola Stern, geboren 1925 im Seebad Ahlbeck, lebte bis 1951 als Lehrerin in der DDR. In den fünfziger Jahren studierte sie an der Freien Universität und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Institut für politische Wissenschaft in West-Berlin. 1960 bis 1970 Leiterin des Politischen Lektorats im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Daneben journalistische Tätigkeit für Zeitungen und Rundfunkanstalten. 1970 bis 1985 Redakteurin und Kommentatorin in der Hauptabteilung Politik des Westdeutschen Rundfunks. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1970 Jacob-Kaiser-Preis, 1972 Carl-von-Ossietzky-Medaille für ihre Tätigkeit bei amnesty international, 1988 Wilhelm-Heinse-Medaille. Ab 1987 Vizepräsidentin, ab 1995 Ehrenpräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums. Carola Stern starb 2006 in Berlin.