Wie kommt es, dass nach dreihundert Jahren Aufklärung, nach all unseren Bemühungen, sämtliche Rätsel der Welt zu lösen, ausgerechnet das Königtum noch immer einen Zauber bewahrt hat, dem man sich selbst als eingefleischter Republikaner nicht entziehen kann? Alexander von Schönburg versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei erkundet er nicht nur das Wesen des Königtums - von den mythischen Figuren wie König Artus oder König David bis zu den Medien-Royals unserer Tage -, sondern beantwortet auch zahlreiche handfeste Fragen: Wie wird man König? Warum tragen Könige eigentlich Kronen? Und warum sollten Könige nicht allzu gescheit sein? Alexander von Schönburg kennt sich aus in der Welt der gekrönten Häupter - seine Frau ist eine Großnichte der Queen, auf seiner Hochzeit tanzte Königin Sophia von Spanien. So kann er aus eigener Anschauung berichten: von seinem Aufenthalt am Hofe des Sultans von Brunei, einem merkwürdigen Abend mit Rania von Jordanien oder seinem Besuch beim nepalesischen König - kurz vor dessen Abdankung. Am Ende entsteht ein ebenso unterhaltsames wie intelligentes Sittengemälde des Königtums, das auf amüsante Weise Kulturgeschichte und Klatsch vereint. Denn wer wollte nicht erfahren, was Royals tun, wenn sie "unter sich" sind, ob es stimmt, dass Prinz Charles mit Blumen spricht, und weshalb auf Schloss Windsor die Toasts keinesfalls eckig sein dürfen?
Wie wird man König? Warum tragen Könige eigentlich Kronen? Und was hat die Queen in ihrer Handtasche? Das sind nur einige der Fragen, die in diesem Buch endlich geklärt werden.
Alexander von Schönburg kennt sich aus in der Welt der gekrönten Häupter: Er gehört zum Hochadel, seine Frau ist eine Großnichte Elisabeths II. Unterhaltsam und intelligent zeichnet er ein Sittengemälde des Königtums, von den mythischen Figuren wie König Artus und König David bis zu den Medien-Royals unserer Tage, und vereint dabei auf amüsante Weise Klatsch und Kulturgeschichte. Denn wer wollte nicht erfahren, warum Könige nur «echt» sind, wenn sie gesalbt wurden, und warum Queen Mum in Gegenwart Alexander von Schönburgs «ein wenig heiß» wurde?
«Alexander von Schönburgs Buch bedient unbedingt unsere erhabenste Klatschsucht. Er schreibt als Insider - das macht sein Buch so farbenreich.»
Ijoma Mangold, Süddeutsche Zeitung
Wie wird man König? Warum tragen Könige eigentlich Kronen? Und was hat die Queen in ihrer Handtasche? Das sind nur einige der Fragen, die in diesem Buch endlich geklärt werden.
Alexander von Schönburg kennt sich aus in der Welt der gekrönten Häupter: Er gehört zum Hochadel, seine Frau ist eine Großnichte Elisabeths II. Unterhaltsam und intelligent zeichnet er ein Sittengemälde des Königtums, von den mythischen Figuren wie König Artus und König David bis zu den Medien-Royals unserer Tage, und vereint dabei auf amüsante Weise Klatsch und Kulturgeschichte. Denn wer wollte nicht erfahren, warum Könige nur «echt» sind, wenn sie gesalbt wurden, und warum Queen Mum in Gegenwart Alexander von Schönburgs «ein wenig heiß» wurde?
«Alexander von Schönburgs Buch bedient unbedingt unsere erhabenste Klatschsucht. Er schreibt als Insider - das macht sein Buch so farbenreich.»
Ijoma Mangold, Süddeutsche Zeitung
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.2008Was willst du nur, mein zitternd Herz?
Graf Schönburg erschauert vor letzten Geheimnissen, wie sie nur der Adel zu bieten hat
"Wir schaffen uns eine gleichgeschaltete Welt - und dann pilgern wir nach Neuschwanstein und zum Serail, um der Kulturen zu gedenken, die wir ausradiert haben. Schöne neue - langweilige - Welt." In ihr fröstelt Alexander von Schönburg. Er hat Heimweh nach Sinn und Bedeutung, nach Wärmespendern, die den am öden Strand des Lebens Irrenden Mut machen, nicht zu verzagen. In den Königshäusern vermutet er letzte heilende Kräfte, die das allgemeine Dasein - ohne alle Rätsel, Wunder und Weihen - wieder mit dem Geheimnis verknüpfen. Die Kronen und die Gekrönten sind, wie er allen Ratlosen suggeriert, "die letzten Institutionen, die noch über ein gewisses Mysterium verfügen". Wie sie mit diesem Guthaben umgehen, wie sie es unter die Leute bringen und als Prominente dennoch außergewöhnlich bleiben, das beschäftigt ihn in seinem jüngsten Buche: alles über Könige.
Was mit der Sehnsucht nach dem Erhabenen im Herzen Graf Alexander von Schönburg-Glauchau ein gewisses Mysterium nennt, ist allerdings nur das gewisse Etwas, das "je ne sais quoi", der Unterhaltungswert, den Könige und Königskinder immer noch haben. Als Royals werden sie in bunten Magazinen vorgestellt, die unser Graf durchaus als stilbildend begreift. Schließlich haben einige von ihnen selbst auf dem Dach der Welt einen guten Klang, im Palast eines Königs, dem als Inkarnation Vishnus gehuldigt wird. Der Autor spricht auf den Knien seines Herzens von ihren royalen Tugenden, auf gut Deutsch von ihrem Anstand.
Begegnet er ihnen, was zuweilen wegen seines familiären Hintergrunds vorkommt, wie der Prinzessinnengemahl andeutet, dann fühlt er sich wie im Inner Sanctum. Was offenbar meint, im Innersten eines heiligen Raums, gleichsam im Altarraum, wo sich Allerheiligstes ereignet, eben numinos Geheimnisvolles. Deshalb "haben die verschlossenen Tore von Balmoral, Zarzuela und Fredensborg einen letzten echten Reiz". Wer freilich wegen seines familiären Hintergrunds diese reizenden Pforten manchmal durchschreiten darf, dem wird das "zum Erlebnis der apokalyptischen Art". Ein Zittern überfällt ihn, und das Herz klopft dann so stark, dass es fast weh tut.
Das widerfährt ihm, obwohl er nicht ganz frei ist von "jener antiroyalistischen Missgunst, die in meiner Klasse, also jener Schicht unterhalb der königlichen Hoheiten, Tradition hat". Aber er hat nun einmal eine Schwäche für das Königliche, ob es sich "in den überaus bedeutenden Regionen" der Sacra Maiesta offenbart oder in der Handtasche einer Königin und dem schmerzlichen Umstand, nichts über deren Inhalt zu wissen. Alexander Schönburg versteht sich wie immer als Nothelfer für die armen Besserverdienenden, die Halt suchen, den sie verloren haben. Diese großherzige Absicht legt es nahe, ausführlich zu schildern, wie es ihm ergangen, wie es in ihm aussah und wie er sich plötzlich inmitten der englischen Königsfamilie wiederfand, da er sich zwischendurch trotz seines familiären Hintergrunds abhandengekommen war.
Wir erfahren viel von ihm, seinen Urgroßtanten oder anderen Ahnen in der Tiefe der Jahre. Verwandt zu sein ist nun einmal die charakteristische Eigenschaft des Adels. Unser Graf ist erschüttert unter dem Eindruck der Majestät, kann sich aber nicht so genau erinnern, ob er die englische Königin zwei- oder dreimal gesehen hat. Überhaupt kann er sich an nichts erinnern, was nicht jedem aufmerksamen Leser bunter Magazine längst bekannt ist. Trotz seines familiären Hintergrunds ist er auf Zeitungsarchive angewiesen und vor allem auf die Stichworte, die Freund Martin Mosebach ihm selbstlos zuflüstert. Denn der Graf ist zwar manchmal dabei, gehört aber nicht dazu.
Der "Adabei" Alexander von Schönburg-Glauchau gefällt sich als bekennender Snob. Gemeinhin wird dies Wort von "sine nobilitate" abgeleitet. An altem Adel fehlt es nicht. Aber der Graf bewundert das Geld, den Reichtum, die teuren Marken und das Prestige, das sie verleihen. Denn der gehobene Konsum, der ostentative Verbrauch schafft Unterschiede und Zusammenhänge, sozialen Abstand oder ganz neue Nähe. Die Monarchen haben das längst verstanden und verlassen ihre ehedem besondere Welt. Mit ganz neuen Verpflichtungen, Gewohnheiten oder auch nur Albernheiten fügen sie sich in die neue Elite der Erfolgreichen und in deren Umgangsformen. Deshalb können sie jetzt sorglos am Strand liegen und wie jedermann ein Butterbrot aus der Frischhaltebox essen.
Das gleicht sie allen an und veranschaulicht zugleich, dass sie dennoch nicht wie alle Welt sind. Was für die meisten, im Reiche der Notwendigkeit befangen, unvermeidlich ist, wissen sie als Wonnen der Gewöhnlichkeit zu genießen. Unser strenger Schmock Graf Alexander von Schönburg-Glauchau mag sich daran einfach nicht gewöhnen. Eigentlich unverständlich bei seinem familiären Hintergrund.
EBERHARD STRAUB.
Alexander von Schönburg: "Alles, was Sie schon immer über Könige wissen wollten, aber nie zu fragen wagten". Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2008. 272 S., zahlr. S/W-Abb., geb., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Graf Schönburg erschauert vor letzten Geheimnissen, wie sie nur der Adel zu bieten hat
"Wir schaffen uns eine gleichgeschaltete Welt - und dann pilgern wir nach Neuschwanstein und zum Serail, um der Kulturen zu gedenken, die wir ausradiert haben. Schöne neue - langweilige - Welt." In ihr fröstelt Alexander von Schönburg. Er hat Heimweh nach Sinn und Bedeutung, nach Wärmespendern, die den am öden Strand des Lebens Irrenden Mut machen, nicht zu verzagen. In den Königshäusern vermutet er letzte heilende Kräfte, die das allgemeine Dasein - ohne alle Rätsel, Wunder und Weihen - wieder mit dem Geheimnis verknüpfen. Die Kronen und die Gekrönten sind, wie er allen Ratlosen suggeriert, "die letzten Institutionen, die noch über ein gewisses Mysterium verfügen". Wie sie mit diesem Guthaben umgehen, wie sie es unter die Leute bringen und als Prominente dennoch außergewöhnlich bleiben, das beschäftigt ihn in seinem jüngsten Buche: alles über Könige.
Was mit der Sehnsucht nach dem Erhabenen im Herzen Graf Alexander von Schönburg-Glauchau ein gewisses Mysterium nennt, ist allerdings nur das gewisse Etwas, das "je ne sais quoi", der Unterhaltungswert, den Könige und Königskinder immer noch haben. Als Royals werden sie in bunten Magazinen vorgestellt, die unser Graf durchaus als stilbildend begreift. Schließlich haben einige von ihnen selbst auf dem Dach der Welt einen guten Klang, im Palast eines Königs, dem als Inkarnation Vishnus gehuldigt wird. Der Autor spricht auf den Knien seines Herzens von ihren royalen Tugenden, auf gut Deutsch von ihrem Anstand.
Begegnet er ihnen, was zuweilen wegen seines familiären Hintergrunds vorkommt, wie der Prinzessinnengemahl andeutet, dann fühlt er sich wie im Inner Sanctum. Was offenbar meint, im Innersten eines heiligen Raums, gleichsam im Altarraum, wo sich Allerheiligstes ereignet, eben numinos Geheimnisvolles. Deshalb "haben die verschlossenen Tore von Balmoral, Zarzuela und Fredensborg einen letzten echten Reiz". Wer freilich wegen seines familiären Hintergrunds diese reizenden Pforten manchmal durchschreiten darf, dem wird das "zum Erlebnis der apokalyptischen Art". Ein Zittern überfällt ihn, und das Herz klopft dann so stark, dass es fast weh tut.
Das widerfährt ihm, obwohl er nicht ganz frei ist von "jener antiroyalistischen Missgunst, die in meiner Klasse, also jener Schicht unterhalb der königlichen Hoheiten, Tradition hat". Aber er hat nun einmal eine Schwäche für das Königliche, ob es sich "in den überaus bedeutenden Regionen" der Sacra Maiesta offenbart oder in der Handtasche einer Königin und dem schmerzlichen Umstand, nichts über deren Inhalt zu wissen. Alexander Schönburg versteht sich wie immer als Nothelfer für die armen Besserverdienenden, die Halt suchen, den sie verloren haben. Diese großherzige Absicht legt es nahe, ausführlich zu schildern, wie es ihm ergangen, wie es in ihm aussah und wie er sich plötzlich inmitten der englischen Königsfamilie wiederfand, da er sich zwischendurch trotz seines familiären Hintergrunds abhandengekommen war.
Wir erfahren viel von ihm, seinen Urgroßtanten oder anderen Ahnen in der Tiefe der Jahre. Verwandt zu sein ist nun einmal die charakteristische Eigenschaft des Adels. Unser Graf ist erschüttert unter dem Eindruck der Majestät, kann sich aber nicht so genau erinnern, ob er die englische Königin zwei- oder dreimal gesehen hat. Überhaupt kann er sich an nichts erinnern, was nicht jedem aufmerksamen Leser bunter Magazine längst bekannt ist. Trotz seines familiären Hintergrunds ist er auf Zeitungsarchive angewiesen und vor allem auf die Stichworte, die Freund Martin Mosebach ihm selbstlos zuflüstert. Denn der Graf ist zwar manchmal dabei, gehört aber nicht dazu.
Der "Adabei" Alexander von Schönburg-Glauchau gefällt sich als bekennender Snob. Gemeinhin wird dies Wort von "sine nobilitate" abgeleitet. An altem Adel fehlt es nicht. Aber der Graf bewundert das Geld, den Reichtum, die teuren Marken und das Prestige, das sie verleihen. Denn der gehobene Konsum, der ostentative Verbrauch schafft Unterschiede und Zusammenhänge, sozialen Abstand oder ganz neue Nähe. Die Monarchen haben das längst verstanden und verlassen ihre ehedem besondere Welt. Mit ganz neuen Verpflichtungen, Gewohnheiten oder auch nur Albernheiten fügen sie sich in die neue Elite der Erfolgreichen und in deren Umgangsformen. Deshalb können sie jetzt sorglos am Strand liegen und wie jedermann ein Butterbrot aus der Frischhaltebox essen.
Das gleicht sie allen an und veranschaulicht zugleich, dass sie dennoch nicht wie alle Welt sind. Was für die meisten, im Reiche der Notwendigkeit befangen, unvermeidlich ist, wissen sie als Wonnen der Gewöhnlichkeit zu genießen. Unser strenger Schmock Graf Alexander von Schönburg-Glauchau mag sich daran einfach nicht gewöhnen. Eigentlich unverständlich bei seinem familiären Hintergrund.
EBERHARD STRAUB.
Alexander von Schönburg: "Alles, was Sie schon immer über Könige wissen wollten, aber nie zu fragen wagten". Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2008. 272 S., zahlr. S/W-Abb., geb., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensentin Ursula März konnte diesem "galant" zwischen historischem Essay und "gehobenem Yellow-Press-Futter" "zwitternden" Buch über die Institution Monarchie durchaus etwas abgewinnen. Findet sie darin doch Autor Alexander Graf Schönburg, der ihrem Eindruck zufolge "die Kunst des luftig-leichten Parlierens" schlicht "im Blute hat", stilistisch auf der Höhe seiner Form. Denn bei aller Süffisanz beurteilt März Schönburgs Ausführungen über Adel und Königtum als durchaus kenntnisreich. Dennoch liegt für die Rezensentin ausgerechnet in der Süffisanz auch die Gefährdung dieses Buchs, das ihrer Ansicht nach, was die Haltung seinem Thema gegenüber betrifft, sich zwischen Ernst und Ironie nicht recht entscheiden mag. Doch Eindeutigkeit fände die Rezensentin in dieser Sache ziemlich wichtig, weshalb Schönburg, gerade weil er lebensweltlich so nah dran an seinem Thema ist, für sie sowohl der Richtige als auch der Falsche war, dieses Buch zu verfassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH