Ach ja, der kleine Rabe Socke...! Was mich so fasziniert an den Geschichten ist die naive Unverfrorenheit des kleinen Raben. Er will ja nicht böswillig seinen Freunden schaden. Aber er kommt nicht im Traum auf die Idee, dass seine Freunde ihren Schuh vor die Tür gestellt haben, damit der Nikolaus
sie füllt. Und eben NICHT, damit Socke sie sich für ein paar Stunden ausleihen kann. Und das alles…mehrAch ja, der kleine Rabe Socke...! Was mich so fasziniert an den Geschichten ist die naive Unverfrorenheit des kleinen Raben. Er will ja nicht böswillig seinen Freunden schaden. Aber er kommt nicht im Traum auf die Idee, dass seine Freunde ihren Schuh vor die Tür gestellt haben, damit der Nikolaus sie füllt. Und eben NICHT, damit Socke sie sich für ein paar Stunden ausleihen kann. Und das alles nur, weil ein Freund - ohne im mindesten zu ahnen, um was es geht - ihm versichert hat, dass jeder ihm gern etwas leihen würde, wenn es nur für so kurze Zeit ist. Deshalb beeilt sich Socke ja auch, um die ausgeliehenen Schuhe gaaaanz schnell zurückzubringen. Ob er sich wirklich gar keine Gedanken macht, als die Freunde todtraurig berichten, dass der Nikolaus sie dieses Jahr nicht bedacht habe? Er habe reichlich Süßigkeiten bekommen, prahlt Socke und gibt den Freunden ein klitzeklein wenig von seinen Reichtümern ab. Das meiste behält er natüürlich für sich.
Es ist diese herzerfrischende Unverfrorenheit, die den kleinen Raben so sympathisch machen. Denn so ist es doch im Kinderleben: Man liebt nicht den Nächsten wie sich selbst. Sondern man liebt sich selbst. Wert- und Moralvorstellungen kommen später durch Erziehung. Und dann werden aus kleinen Krümelmonstern hilfsbereite Erwachsene. Den Kindern sei die kurze Zeitspanne gegönnt, in der sie zu allererst an sich selbst denken. Mögen ihnen dabei die Marzipankartöffelchen ebenso gut munden wie dem kleinen Raben Socke.